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Rezensionen & Interviews

YES, YOU CAN!!

Sie wollten diesmal wirklich „nein“ sagen und es rutschte Ihnen wieder zum x-ten Mal ein „Ja, klar mache ich!“ raus? Das ist frustrierend! Wenn Sie das ändern wollen, dann besorgen Sie sich dieses Sahnestück als unersetzbaren Begleiter in Ihrem (Berufs)Alltag.

Ein wahrhaftig toll strukturiertes, eingehendes Werk, das endlich machbare Wege aus diesen Fallstricken aufzeigt und zwar ohne Tipps, die man nach kurzer Zeit wieder vergisst oder doch nicht in der Lage ist umzusetzen, nur um sich danach wieder schlecht zu fühlen.

Hier begleitet der Autor seine Leser auf eine sehr einfühlsame, angenehme & zeitgemäße Art auf dem Weg, Ihren inneren, unbewussten Konflikten auf die Schliche zu kommen, um dann echte,  nachhaltige Veränderung zu ermöglichen.

Ganz untypisch wie so viele Lebenshilfe Ratgeber, die ich gelesen habe, geht der Autor mit viel weiser Lebenserfahrung und Menschenkenntnis, einem humorvollen Stil sowie unzähligen, nachvollziehbaren Beispielen und vor allem Experimenten mit Aha-Erlebnissen in die Tiefe, den inneren Landkarten seiner Leser stets auf der Spur.

Besonders hervorzuheben ist meiner Meinung nach die Möglichkeit, dass man selbst entscheidet, wie sehr man im Moment bereit ist in sein tiefstes Innerstes vorzudringen. Für alle, die es wirklich schaffen wollen ihre bisherigen Verhaltensmuster zu verändern ist dieses Buch ein absolutes „Must“!

Leicht lesbar und dennoch anspruchsvoll auf sehr hohem Niveau geschrieben. Eine Chance für große Schritte in der Persönlichkeitsentwicklung!

Aus eigener Erfahrung in der persönlichen Arbeit mit dem Autor kann ich auch seine Seminare als Selbsterfahrungsturbo nur allerwärmstens empfehlen!

Susanne Asser

Interview von Birgit Sommer, vom 17.4.2010

Welche Probleme gibt es hauptsächlich im Berufsleben?
K-W.: Ich beschreibe zehn Psychofallen, die mir in mehreren Jahren Seminararbeit begegnet sind und die ich aus einer Online-Umfrage mit 200 Leuten herausgefiltert habe. Spitzenreiter ist: Ich kann mich nicht gut verkaufen. Das sind die, die sich in Meetings nicht trauen, den Mund aufzumachen, oder die bescheiden im Hintergrund bleiben. Eine andere Falle ist der Perfektionismus, der Versuch, möglichst keinen Fehler zu machen, weil dies ein Beweis des Versagens wäre, und lieber 150 Prozent zu geben. Andere können nicht Nein sagen. Das sind oft Kollegen, die im Team beliebt sind, weil man ihnen Mehrarbeit aufs Auge drücken kann.

Sie machen für die Probleme des Einzelnen auch die Herkunftsfamilie verantwortlich, also das aus der Kindheit stammende Konfliktverhalten.
K.-W.: Das ist oft bei denen so, die ihr Problem über lange Zeit mit sich tragen. Perfektionisten etwa wissen im Grunde, dass man selten etwas perfekt machen kann, dass eine 80-prozentige Lösung völlig ausreichen würde. Ich versuche, deutlich zu machen, was ihnen dieses schlechte Gefühl verursacht: Sie haben nicht die innere Erlaubnis, sich abzugrenzen. Man hat in der Kindheit funktionierende Strategien gelernt, man kommt damit vielleicht auch weit, ist aber nicht zufrieden.

Also muss man seine Strategien ändern?
K.-W.: Was tief verankert ist, lässt sich nicht so schnell ändern. Ich biete entsprechende Experimente an, bei denen man erkennt, das Problem ist vielleicht nicht der Chef oder der Kunde, sondern liegt bei einem selbst. Das ist schon mal ein großer Schritt.

Das Umfeld kann man sowieso nicht ändern.
K.-W.: Man verlagert sein Problem gerne nach außen, aber da kann man es nicht ändern.

Ein bemerkenswerter Satz im Buch: Die meisten Menschen wollen sich gar nicht verändern, sie wollen sich nur besser fühlen.
K.-W.: Deshalb mache ich mit den Menschen zum Teil schwierige Experimente, die sie aus ihrer Komfortzone heraus holen. Leuten, die Schwierigkeiten haben, sich abzugrenzen, empfehle ich zum Beispiel, mit erhobenen Händen durch die Fußgängerzone zu laufen. Statt bei sich zu bleiben, übernehmen diese dann sofort die Position, die die Passanten einnehmen könnten: Was ist mit dem los? Spinnt der?

Wie schafft man die Veränderung dann?
K.-W: Da braucht es vielleicht ein entsprechendes Seminar. Man muss verstehen und emotional erhellen: Wann war meine Strategie sinnvoll? Zum Beispiel, wenn man bei autoritären Eltern gelernt hat, dass Nein sagen nicht respektiert wird.

Manche Ihrer Experimente im Buch versprechen spannende Erfahrungen, aber im Grunde machen sie Arbeit.
K.-W.: Die „hilfreichen Sätze“ beispielsweise funktionieren nur, wenn man sich selbst gezielt nach innen wendet und ganz feine Signale verstehen lernt. Dann merkt man, wo die Konflikte stecken. Die Experimente führen, wie gesagt, raus aus der Komfortzone. Sie zeigen, was im Ernstfall passieren kann. Oder nicht passiert, obwohl man sich davor fürchtete.

Die Regeln Ihrer Großmutter – Was selten ist, ist selten, oder: Was man befürchtet, tritt selten ein – sind herzerwärmend. Aber Lebenstüchtigkeit und ein glückliches Naturell sind doch angeboren?
K.-W.: Die Regeln sind Alltagsweisheiten, gute Sätze für Befürchtungen. Man kann sie am Leben überprüfen: Wie oft hat man sich Sorgen gemacht, und es ist nichts passiert? Was das Naturell betrifft: Es gibt sicher eine genetische Komponente. Vieles macht aber auch die Erziehung aus. Wenn Eltern eine positive Grundeinstellung haben, überträgt sich das meist auch auf die Kinder.

Im Grunde müssen wir uns dauernd verkaufen, sagen Sie auch.
K.-W.: In vielen Bereichen muss man zeigen, was man kann, wer man ist. Andere können keine Gedanken lesen. Den Mund aufzumachen, fällt manchen Menschen schwer, sie hoffen lieber, entdeckt zu werden. Doch im Beruf muss man sich durchbeißen und Kritik einstecken, und das ist unangenehm.


Mehr Verständnis für merkwürdiges Verhalten – das eigene und das der Kollegen. Ein kleiner Ratgeber

Eine Kollegin kommt stets zu spät, hat aber noch nie ihren Flug in den Urlaub verpasst. Ein Kollege macht aus jeder Diskussion einen Machtkampf. Und ein Chef duldet neben sich nur schleimende Ja-Sager. Hinter solch widersinnigem Verhalten steckt immer ein handfester Nutzen, meint Roland Kopp-Wichmann. Doch fragen bräuchte man den Betreffenden nicht danach. Denn er würde gar nicht wissen, „warum er sich so bescheuert verhält“.

Das ist das große Problem an den vielen kleinen Problemen im Arbeitsalltag: Oft läuft das Verhalten unbewusst ab, so der Psychologe, Coach und Paartherapeut. Denn wer als Kind gelernt habe, wie er zum Beispiel auf Kritik reagieren sollte, werde sich als Erwachsener automatisch so verhalten, meint der Autor von „Ich kann auch anders – Psychofallen im Beruf erkennen“. Und verrät durch diesen Titel schon – wie es sich für einen anständigen Ratgeber gehört –, dass die Lösung in dem Buch gleich mitgeliefert wird: intensive Selbstreflexion.

Mit Hilfe von vielen Beispielen, einer schwungvollen Schreibe und eindringlicher Rhetorik, zeigt der ehemalige Werbetexter, warum wir uns selbst – ja, wiederholen wir es – „so bescheuert verhalten“. Das hat viel mit den „Inneren Antreibern“ zu tun: Während bei dem einen der Anspruch „Sei perfekt“ überwiegt, ist es beim anderen „Sei stark!“ oder „Mach es allen recht“. Ein kleiner Test zeigt einem schnell, welchen Inneren Antreibern man selbst gehorcht.

Wer jedem alles recht machen möchte, wird eine der häufigsten Psychofallen kennen: „Ich kann schlecht ,Nein’ sagen“. Kopp-Wichmann beschreibt, wie überfordert sich solche Menschen fühlen und gleichzeitig andere als egoistisch einstufen, die das „Nein“ nicht verbannen. Er erklärt, wie man seine eigenen Wünsche berücksichtigt anstatt sie zu verraten.

Danach analysiert er weitere Fallen, die Angst vor Konflikten etwa, oder die unstillbare Suche nach Anerkennung. Dadurch lernt man über sich und die Kollegen eine Menge. Alle Probleme wird man so natürlich nicht lösen können, aber mehr Gelassenheit im Arbeitsalltag ist ja bereits ein Gewinn. Auch Kopp-Wichmann vertritt den Grundsatz jeder Therapie: Nicht die Menschen kann man ändern, aber die „eigene Art, Geschehnisse zu bewerten“.

WAZ, 16.4.2010

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  1. Roland Kopp-Wichmann
    Ich kann auch anders
    Psychofallen im Beruf erkennen
    Kart., 180 Seiten
    EUR 14,85
    ISBN 978-3-7831-3412-4
    Kreuz-Verlag

    „Ich kann auch anders“ ist ein gut verständlich und klar strukturiertes Arbeitsbuch zur intensiven Selbstreflexion. Wieso verhalten wir uns, wie wir uns verhalten? Weil wir meistens mit eingeschaltetem inneren Autopiloten durchs Leben fahren. Wie auf einem Computer sind seit unserer Kindheit Strategien auf unserer „Festplatte“ einprogrammiert, die sich in jenen Tagen einmal bewährt hatten.

    Roland Kopp-Wichmann bietet eine Vielzahl von Denkanstößen, diese Programme mithilfe der „inneren Achtsamkeit“ auf ihre Angemessenheit und Tauglichkeit für die Gegenwart zu überprüfen und gegebenenfalls Veränderungen einzuleiten. Da aber Veränderungen, auch wenn sie als dringend und notwendig erachtet werden, nicht so leicht konsequent umgesetzt werden, gibt es auch hierfür wiederum keine Ratschläge und Verhaltensregeln, sondern Übungen zur Hinterfragung von Motivation und Hemmnissen.

    Der Autor stellt psychologisches Wissen und Psychofallen für den Laien verständlich und nachvollziehbar dar und verhilft dem Leser zu inneren sokratischen Dialogen. Die Einschränkung im Untertitel „Psychofallen im Beruf erkennen“ hätte wegen der umfassenden Anwendbarkeit der Übungen auf alle Lebenssituationen ohne weiteres entfallen können.

  2. Dass Kindheitserlebnisse und das Verhältnis zu den Eltern unsere späteren Verhaltensweisen als Erwachsene generell beeinflussen, wussten die meisten von uns schon. Wie sehr sich dieser Einfluss auch in alltäglichen Situationen im Beruf auswirkt, beschreibt der Autor Roland Kopp-Wichmann in seinem zweiten Buch. Er nutzt dazu wieder eine Menge kleiner lebensnaher Beispiele aus seiner therapeutischen Praxis.

    Möglicherweise stellen Sie sich beim Lesen die Frage, in welcher der vielen Psychofallen Sie stecken oder welcher Antreiber dabei sein Unwesen treibt? Ich kann Ihnen versichern, die Chancen stehen gut, mittels einiger Tests im Buch darauf plausible Antworten zu erhalten.

    Was machen Sie jetzt mit der klaren Sicht auf die (Hinter-)Gründe? Schön, wenn man sie kennt, aber hilft einem das wirklich in konkreten Situationen weiter? Auch hier lässt Sie der Autor nicht allein. Zahlreiche Hinweise und Experimente geben Ihnen einen ganzen Bund an Schlüsseln zur Hand, die Sie dabei unterstützen sich allmählich aus den Psychofallen zu befreien.

    Fazit: Realitätsnah, nachvollziehbar, lösungsorientiert – und für jeden geeignet!

  3. Bisher kann ich schon sagen: Toll! Das Buch erscheint mir zupackender und klarer, als sein letztens erschienenes Männerbuch. Ich habe bisher die ersten Kapitel gelesen:

    * “Warum verhalten sich Menschen eigentlich manchmal so seltsam”
    * “Was hinter beruflichen Problemen steckt”

    Und schon diese Kapitel haben es in sich: anschaulich Nachdenkenswertes für Aha-Effekte, spannend geschrieben. Ich freue mich schon auf’s Weiterlesen.

    Zum Äußeren habe ich den Eindruck: Das Buch könnte leicht unterschätzt werden. Wenn ich es in der Buchhandlung gesehen hätte, hätte ich es wahrscheinlich nicht einmal in die Hand genommen. Das Bild spricht mich nicht sonderlich an und der Verlag hätte dem Buch auch etwas höherwertigeres Papier gönnen können.
    Allerdings: Dann würde es wahrscheinlich auch mehr kosten, als die jetzt angesetzten 14,95 Euro.

    Und so kann ich ich schon jetzt mit gutem Gewissen sagen: Das Buch ist sein Geld allemal wert! Schon die ersten Kapitel allein rechtfertigen den Kauf. Wenn es in den folgenden Kapiteln so weitergeht, wird das Buch ganz klar eines der Bücher, die ich meinen Klienten weiterempfehle!

    „April 2010. Jetzt habe ich die Übungen im Buch auch wirklich getestet, deshalb habe ich so lange gebraucht:

    Ich bin begeistert! Das Buch ist ein Hit!

    Wer sich nicht länger selbst im Weg stehen will, bekommt mit diesem Buch das Handwerkszeug, sich Schritt für Schritt den Weg zum beruflichen Erfolg frei zu räumen. Voraussetzung ist, Er oder Sie liest das Buch nicht nur durch, sondern nutzt es wirklich als Arbeitsanleitung. Denn: Wissen allein nützt nichts!

    Profitieren kann man dabei von Roland Kopp-Wichmanns umfangreicher praktischer Erfahrung als Coach und Trainer.

    Schon allein der Test der persönlichen inneren Antreiber und seine Auswertung im ersten Teil des Buches sind den Kauf wert. Sehr wirksam und interessant für’s Buch umgesetzt ist auch die Technik mit den hilfreichen Sätzen.
    Zu jeder der im Buch beschriebenen Psychofallen gibt es neben der ausführlichen Beschreibung Experimente zur Selbstwahrnehmung, Hinweise, vertiefende Fragen und Empfehlungen für Übungen zum weiter trainieren und festigen.

    Das Buch kommt unscheinbar daher, kostet gerade einmal 15 € und kann Werkzeug sein, unschätzbaren Wert zu schöpfen. Hier spreche ich drei Empfehlungen aus: Kaufen Sie es! Lesen Sie es! Und arbeiten Sie damit! – Wer’s nicht tut, hat selbst Pech…

    Ein paar der angesprochenen Psychofallen

    * “Ich fühle mich zwischen Beruf und Familie zerrieben.”
    * “Ich kann mich nicht gut verkaufen.”
    * “Ich kann schlecht Nein sagen.”
    * “Ich bin zu perfektionistisch.”
    * Herausfinden, was hinter Lustlosigkeit steckt.
    * Die unstillbare Suche nach Anerkennung überwinden

    Die Technik der hilfreichen Sätze

    Roland Kopp-Wichmann bietet zur entsprechenden Psychofalle passende Sätze zum Austesten an. Diese Sätze hört man sich an oder sagt sie sich in Gedanken selbst. Anhand der inneren Reaktionen lässt sich das individuelle Thema genauer eingrenzen und auch wirksam bearbeiten.

    Dies ist eine wirksame Technik an, die im Gespräch von Coaches und Beratern gern genutzt wird. Für die Selbstarbeit habe ich sie jedoch noch nie so gut aufbereitet erlebt, wie in diesem Buch.
    Fazit

    Selbstentwicklung gibt es nicht auf Knopfdruck. In der Regel braucht sie Zeit. Das sollte jedoch kein Grund sein, sich nicht aktiv darum zu kümmern! Denn bleibt man dran und geht Schritt für Schritt vorwärts, kommt man oft schneller voran als man denkt. Das Buch kann ein äußerst hilfreicher Begleiter bei der beruflichen Selbstentwicklung sein.

    1. Kaufen Sie es!
    2. Lesen Sie es!
    3. Und arbeiten Sie damit!

    Mich selbst begleitet das Buch schon seit mehr als sechs Wochen und ich habe noch lange nicht Alles intensiv durchgearbeitet.

  4. SIE werden auch a n d e r s können, wenn…,

    Sie dieses Buch gelesen haben 🙂
    Der folgende Absatz im Vorwort hat mir besonders gut gefallen: „Eine Entdeckungsreise in ein unbekanntes Land ist immer etwas mühsam. Man schwitzt dabei oder friert, hat alle möglichen Gefühle. Aber wenn man nicht zu früh aufgibt, kommt man schließlich doch ans Ziel. Das unbekannte Land in diesem Fall ist Ihre Persönlichkeit.“

    Die unerwünschten Eigenschaften in der eigenen Persönlichkeit zu verändern, fällt den meisten von uns weniger leicht. Der Autor bietet eine Vielzahl von „Strategien“ und praktischen Tipps an, um die gewünschten Verhaltensweisen herbeizuführen. Jeder Leser wird sich selbst an irgendeiner Stelle des Buches erkennen und möglicherweise darüber erfreut sein, dass man mit bestimmten Problemen nicht alleine da steht…

    Der Autor Roland Kopp-Wichmann erklärt auch sehr ausführlich, welche Umstände in der eigenen Kindheit dazu geführt haben, dass man heute so ist, wie man ist. Dieses Buch ist so interessant und informativ geschrieben, dass man es gerne ohne Unterbrechungen zu Ende lesen möchte. Ich werde es auf jeden Fall meinen Freunden weiter empfehlen und zu den Geburtstagen verschenken.

  5. Der Autor schafft es, in seinem Buch viele Teildisziplinen zu vernetzen. Er geht aber immer nur so weit in die Details, wie notwendig. Perfektionisten werden ab und zu unbefriedigt bleiben…, aber kein Problem, Quellen sind angegeben.

    Aus dem Buch spricht die langjährige praktische Erfahrung des Autors, daher wird kein Gebiet „erschöpfend“ behandelt, sondern vor allem auf die eigene Anwendung, das Ausprobieren der Experimente an sich selbst, Wert gelegt. So ist das Buch auch vor allem für die Personen hilfreich, die mehr tun wollen, mehr selbst erfahren wollen, anstatt einfach etwas zu lesen zu haben, das sie hinterher abgehakt in die Ecke stellen können.

    Zum etwas reißerischen Begriff der Psychofalle: Im Buch selbst geht es darum, sich selbst beim Fallenstellen zu erkennen. Nur wer weiß, wie er (s)ein Problem erzeugt, kann es auch bearbeiten. Die Falle besteht darin, seine Verhaltensmuster nicht zu hinterfragen. Einst haben uns diese Verhaltensmuster einen Dienst erwiesen, aber die Lebensumstände ändern sich, man entwickelt sich weiter und sollte sein Verhalten mit-entwickeln, nur: Gewohnheiten ändern sich nicht so leicht/schnell.

    Obwohl in den einzelnen Kapiteln einige Wiederholungen vorhanden sind, ist doch kein Wort zu viel, da sich das gleiche Prinzip je nach Situation unterschiedlich zeigt (wir sind ja alle keine Maschinen, die nach 1 Mal lesen alles verstanden haben)

    Fazit: integriert vieles, bringt praktischen Nutzen.

  6. Wer sich zwischen Beruf und Karriere zerrieben fühlt, scheitert an dem Versuch, zwei Leben leben zu wollen: ein Privatleben und ein Berufsleben. Wir haben aber nur dieses eine Leben. Wer dies akzeptiert und sich in einem Lebensstil übt, welcher immer beruflich und immer privat ist, schickt die Mühlsteine, zwischen denen er immer gesteckt hat, in den wohlverdienten Ruhestand. Denn diese gehören in das Freilichtmuseum.

  7. Das Buch „Ich kann auch anders“ bietet jedem, der sich immer wieder bei einem bestimmten unerwünschten Verhalten erwischt, die Chance, sich zu verändern.
    Durch Fragen, die der Leser für sich beantwortet, kann er seinen Verhaltensmustern auf die Schliche kommen und dabei entdecken, wie sich sein „Verhalten“ entwickelt hat. Da es nicht ausreicht, das Problem nur zu kennen, bietet Herr Kopp-Wichmann spannende Experimente, um sich neues, erwünschtes Verhalten anzutrainieren. Er macht klar, dass das Durchlesen des Buches nicht ausreicht, sondern dass man über längere Zeit an sich arbeiten muss, um sich zu verändern – schon nach den ersten Seiten kann sich der Leser selbst testen, ob er wirklich zu einer Veränderung bereit ist.

    Das Buch ist m. E. auch für „private“ Zwecke geeignet – und ich empfehle es jedem, der scheinbar keinen Ausweg aus seinen Berufs- und Lebensumständen findet oder sich immer wieder auf die Zunge beißt und denkt „warum hab ich jetzt nicht so reagiert, wie ich eigentlich wollte“!

  8. Der Titel für dieses Buch könnte auch “das große Buch der Freiheit” heißen. Denn wir erfahren uns selbst darin und wo wir oft keine erlebte Handlungsfreiheit haben. Wir wollen immer nett, perfekt sein, haben Stress, weil wir nicht nein sagen können, uns fehlt die Motivation, ordnen uns Autoritäten unter, können uns nicht verkaufen, suchen nach Anerkennung oder unterdrücken unsere Emotionalität. Wer das nicht mehr will, kann jetzt etwas dagegen tun.

    Kein Leser wird durch die 174 Seiten kommen, ohne sich nicht selbst bei der einen oder anderen Psychofalle wiederzuerkennen. Dieses Buch ist kein Ratgeber, denn der Autor sagt ganz richtig: “… Menschen mögen keine Ratschläge. Sie fragen zwar danach, wenden Sie aber nie an …” Dieses Buch ist in erster Linie eine Arbeitsbuch. Daher brauchte ich dafür auch gut zwei Wochen.

    Arbeitsaufgaben hält dieses Buch viele bereit. Denn von nichts kommt nichts. Zum Beispiel finden wir gleich am Anfang einen Test, mit dem wir klären, was uns antreibt.

    Zu jeder Psychofalle gibt es Testfragen, in denen wir uns schnell erkennen können. Wir erfahren, wie es dazu kommen konnte, dass wir sie bei uns selbst stellen. Meist sind frühe Erfahrungen aus dem Elternhaus dafür verantwortlich. Daran erinnert sich kaum einer. Es lohnt es sich, einmal danach zu graben.

    Der Autor setzt in diesem Buch in erster Linie auf das Prinzip “innere Achtsamkeit”. So dürfen seine Leser ein Logbuch führen. Er hat für jede Falle einige befreiende Sätze entwickelt, die wir lesen und auf uns wirken lassen. Wer sich dann bewusst befreien will, findet Aktionen/Experimente, die vielleicht einigen Mut erfordern.

    Sind wir beispielsweise konfliktscheu, riskieren wir jeden Tag einen Konflikt. Oder wenn wir uns nicht verkaufen können, sollen wir einfach einmal eine x-beliebige Telefon-Nummer anrufen und die Person an der anderen Seite in ein Gespräch verwickeln.

    Wer sollte dieses Buch lesen? Ich könnte es mir jetzt einfach machen und “jeder” sagen. Aber so stimmt es auch nicht. Denn der Leser muss bereit sein, etwas für seine Freiheit zu tun.

    Ich könnte mir auch vorstellen, dass Menschen, die kein Problem mit diesen zehn Psychofallen haben, dieses Buch lesen sollten, um andere besser zu verstehen. Chefs sind dann vielleicht aufmerksamer gegenüber ihren Mitarbeitern, Partner wissen, wie sie ihrer Liebe helfen können.

    Eltern sollten dieses Buch unbedingt lesen, weil es ihnen hilft, ihre Kinder vor solchen Psychofallen zu bewahren.

    Die Leidtragenden der Psychofallen sind wahrscheinlich besonders häufig Angestellte. Für sie wird dieses Buch einen wertvollen Beitrag zu mehr Freiheit im Alltag leisten.

  9. Der Autor Roland Kopp-Wichmann lässt Ihnen in seinem neuen Buch auf jeder Seite neu die Entscheidung: Wollen Sie anders oder nicht? Wollen Sie es wissen und tiefer gehen oder nicht? Wenn nicht, blättern Sie in diesem Ratgeber für Berufstätige einfach weiter.

    Der Autor beschreibt 10 Psychofallen, die wir alle kennen. Angst vor der eigenen Courage, der Perfektionist, der uns hindert gelassen zu bleiben, Situationen, in denen wir uns wünschen Nein zusagen anstatt Ja – um nur 3 mögliche Probleme zu nennen. Wenn Sie es wissen wollen und auch anders können wollen, dann lesen Sie wie sich Psychofallen entwickeln können. Der erfahrene Coach und Therapeut unternimmt dafür immer einen kleinen Abstecher in die Kindheit und ins Elternhaus. Hilfreiche Fragen unterstützen den Prozess der Klärung und damit die Möglichkeit, kleine Veränderungen zu versuchen.

    Der Autor gibt viele praktische Tipps, um die Veränderung langsam zu beginnen und dann gar nicht mehr in die Fallen reinzutappen. Wenn Sie wollen, vertiefen Sie das Gelesene durch das Hören eines Podcasts oder tauschen sich im Blog mit Gleichgesinnten aus. Im Buch gibt es dann die entsprechenden Verweise. Wie gesagt, Sie haben immer verschiedene Alternativen. Der Autor lässt Ihnen die Wahl und lädt Sie ein zu experimentieren. Ich finde das sehr sympathisch. Das macht die Lektüre erfrischend leicht und locker.

    Im Buch finden Sie einen Selbsttest, der Ihnen Ihre stärksten Antreiber vorstellen wird. Das hilft ungemein, weiß ich aus eigener Erfahrung, um aus den Psychofallen aussteigen zu können. Für diejnigen, die sich mit Ihren Gefühlen schwer tun, gibt es eine lange Gefühle-Liste. Sie können lernen Ihre Gefühle zu benennen. Wie finden Sie das? Und wie fühlen sich Gefühle an? Probieren Sie einfach die Übungen zur inneren Achtsamkeit aus.

    Sie wollen zufriedener werden? Sie wollen etwas verändern? Sie haben die Möglichkeit, sich durch dieses Buch selbst besser kennenzulernen. Es gibt keine Ausreden mehr, wenn Sie mit der Lektüre beginnen sondern nur neue Schritte in Richtung Veränderung.

    Wollen Sie wirklich? Dann fangen Sie jetzt an und arbeiten Sie an Ihrem Glück und Ihrer Zufriedenheit. Ich wünsche einen reichen Erfahrungsschatz mit dieser Lektüre.

  10. Mir hat das Lesen Spaß gemacht, denn bei diesem Buch handelt es sich nicht um einen neunmalklugen Ratgeber-Band, sondern man spürt einen Autoren, der nah an der Praxis und nah am Menschen ist.

    Natürlich wird auch klar,dass der, der weiterkommen will, auch bereit sein muss, sich zu bewegen. Für die die willens sind, sich auf neues Terrain einzulassen, um den ausgedienten Psychofallen zu entkommen und bereit sind, aktiv mitzuarbeiten, ist es ein lohnenswertes Buch. Auf diesem Weg dann aber lässt der Autor den Leser nicht allein.

    Mit Hilfe von Übungen und etlichen Informationen zum Thema -aus dem Buch und aus einem Extra-Blog im Internet- nimmt er den Leser ein Stück weit an die Hand. So ergeben sich einige interessante AHA-Effekte in Sachen Selbsterkenntnis. Zum eigenen Verhalten und in Bezug auf seltsames Verhalten der Umwelt. Der Vorhang hinter „seltsamen Theaterspielen“ der lieben Kollegen und Vorgesetzten lüftet sich. Und es wird deutlich, das auch und vor allem in welcher Weise das eigene Verhalten und die Wahrnehmung der Dinge mit der eigenen Persönlichkeit und den bisher gemachten Erfahrungen zu tun hat. Anleitung zu Entwicklung von Handlungsalternativen inklusive.“

    Fazit: – ein Buch mit Zusatznutzen!

  11. Ich bin von dem Buch – und das schon vorweg – sehr positiv überrascht, ja richtig begeistert!
    Es ist ein Buch, das mehr bietet als einer der üblichen „Machen-Sie´s-doch-mal-so-dann-wird-ihr-Chef- Sie-auch-schätzen-Ratgeber“.

    Denn das Gute ist: Das Buch will überhaupt kein Ratgeber sein! Schon auf den ersten Seiten werde ich mit den Worten abgeholt, dass das Buch kaum Tipps und Ratschläge enthält. „Denn erstens weiß ich keine neuen Tipps, die nicht schon irgendwo stehen. Und zweitens mögen Menschen keine Ratschläge. Sie fragen zwar danach, wenden sie aber fast nie an.“ Genau so ist es!

    Gute Berater wissen: Ratschläge sind auch nur Schläge und der Frust, wenn man sie dann nicht umsetzen kann, ist vorprogrammiert. Es reicht eben nicht sich vorzunehmen anders zu sein. Wer sich verändern will, muss seine Grenzen kennen lernen und sie spüren, bevor er sie überschreiten kann.

    Statt also mit Ratschlägen um sich zu schlagen, lädt der Autor ein, kleine mitunter auch große Reisen zu den inneren Grenzen zu unternehmen. Diese Grenzen werden häufig in der Kindheit gesetzt. Oder besser: Wir setzen uns diese Grenzen selbst, indem wir uns für Handlungsweisen entscheiden, die in diesen Situationen intelligent und hilfreich sind.

    Leider behält die Psyche diese Programme aber auch bei, wenn sie längst nicht mehr brauchbar sind. Sich nicht in den Vordergrund zu drängen mag in der Großfamilie beispielsweise sinnvoll sein, 20 Jahre später in einer Projektpräsentation aber nicht mehr. Diese und ähnliche Beispiele malt R.K.W. anschaulich auf.

    Man kann mithilfe des Buches, die inneren Programme und Landkarten zunächst identifizieren, genau erfühlen, ausleuchten und dann sanft verändern – vorausgesetzt man will!

    Das Buch ist flüssig, lesefreundlich und schnörkellos geschrieben. Es ist sehr gut strukturiert und mit vielen glaubwürdigen Beispielen aus der Seminar- und Coachingpraxis angereichert.

    „Ich kann auch anders“ ist also einfach, aber keineswegs leicht! Wer etwas davon haben will, muss sich darauf einlassen und auch den einen oder andern Schmerzpunkt erfühlen,.
    Aber die Einladung dazu ist freundlich und verlockend. So hat Veränderung eine Chance!

    Ein wunderbares und sehr empfehlenswertes Buch!
    Möge es viele Menschen auf den richtigen Weg bringen!

  12. 5.0 von 5 Sternen Hilfreiches „Psychogequatsche“!

    „Ich kann auch anders – Psychofallen im Beruf erkennen“ kommt zweifelsohne aus der Praxis. Die Erklärungen sind treffend formuliert, der Lesefluss angenehm und die Hilfestellungen pragmatisch. „Ich kann auch anders“ verlangt einiges vom Lesenden ab – allem voran: Das Sich-Einlassen-Wollen. Wer die Tipps vorbehalten als „Psychogequatsche“ abtut und sich allzu ernst nimmt, wird seine Probleme haben! Wer ernsthaft an sich arbeiten will, der bekommt eine Bedienungsanleitung für den Alltag, Hintergrundwissen und oben drein noch ein Gefühl dafür, wie Psychologen und/oder Psychotherapeuten arbeiten (können).

  13. Da schreibt ein Praktiker, jeder versteht es, die Beispiele sind aus einem nachvollziehbaren Erleben verständlich, die Inhalte sind in normalem Deutsch geschrieben, die Anleitungen sind zum sofortigen Anwenden – es gibt keinen Grund, dieses Buch nicht zu lesen und dann für sich daraus die richtigen Schlüsse abzuleiten.

    Ich habe das Buch erhalten, in einem Schwung (wie einen Krimi) verschlungen und mich dann Stück für Stück da durchgearbeitet, wo es für mich wichtig ist. Es bleiben Merksätze hängen, die auch noch nach 2 Wochen erstmaligem Lesen immer wieder präsent sind. Die Arbeit an und mit sich ist nicht einfach, das schreibt der Autor richtig, aber mit Hilfe dieses Buches kommt man einen gewünschten Schritt gut voran.

    Ein Muß für jeden, der seine Energien mehr freisetzen will – und dies dauerhaft.

    Fazit: einfach, genial, verständlich.

  14. Es gibt eine ganze Reihe “klassischer” Probleme, die Menschen im Berufsleben haben können. Dazu gehören solche Sachen wie schlecht Nein sagen können, zu viel Stress, mangelnde Motivation oder ständiger Ärger mit dem Chef oder den Kollegen. Zehn dieser Klassiker hat sich der Autor herausgepickt, nennt sie Psychofallen und erklärt im Verlauf des Buches, was es mit diesen Fallen auf sich hat, woher sie stammen und wie man sie erkennt und umgeht. Und das auf eine Art und Weise, die ich einfach nur klasse finde.

    In ausgesprochen verständlich, leicht und flüssig lesbarer Sprache lernt man als Leser, warum wir uns manchmal “doof” verhalten, warum wir immer wieder in die gleichen Fallen tappen und warum es so schwer ist, das eigentliche Problem zu erkennen. Kleiner Tipp: Das eigentliche Problem ist natürlich nicht der blöde Chef. Der löst es nur aus.

    Wir lernen auch: Unser Verhalten hat immer einen guten Grund. Immer. Auch wenn es blödes Verhalten ist – irgendwann in unserem Leben, im Zweifelsfall recht früh, hat uns genau dieses Verhalten genutzt. Und das haben wir so verinnerlicht, dass wir uns heute noch ganz genauso verhalten – auch wenn es uns heute schadet.

    Mit zahllosen Beispielen, die so oder ähnlich jeden Tag in Büros auf der ganzen Welt passieren, macht der Autor diese grundsätzlichen Erkenntnisse ganz plastisch greifbar und auch für Ungeübte erkennbar. Ich habe mich mehrfach beim Lesen dabei ertappt, dass ich mich selbst oder andere in den Beispielen wiedererkannt habe.

    Beim schnellen Lesen habe ich dabei allerdings eher andere erkannt. Mich selbst weniger. Klar: mein eigenes Verhalten ist so tief in mir verwurzelt, dass ich erst einmal lernen muss, es überhaupt zu sehen. Das muss ich aber, wenn ich das problematische vom hilfreichen Verhalten unterscheiden und es letztlich ändern möchte. Aber auch dazu gibt es viele Übungen im Buch (und dazu passende Downloads auf der Webseite zum Buch). Wer sich also darauf einlässt, wird nicht alleine gelassen.

    Nach der Erkenntnis kommt das Handeln. Natürlich kann man sich aus den Fallen befreien, wenn man das will. Und wie das geht, wird ebenfalls im Buch beschrieben. Überhaupt ist es nicht einfach nur ein Lesen- und Verstehen-Buch, sondern ein echtes Arbeitsbuch. Immer wieder hält der Autor einen dazu an, Dinge sofort zu tun, sofort auszuprobieren, und gibt ganz konkrete Vorschläge, wie man bestimmte neue Verhaltensweisen einüben kann.

    Was mir besonders gut gefällt: Das Buch ist auch und gerade für “Einsteiger” sehr lesbar, nachvollziehbar und lädt dazu ein, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Mit Einsteigern meine ich Menschen, die noch nicht so geübt darin sind, das eigene Verhalten quasi von außen zu betrachten, sich selbst zu hinterfragen, den eigenen Anteil am Geschehen zu erkennen. Ich glaube, dass jemand, der damit erst anfängt, sehr gut mit dem Buch arbeiten kann.
    Wer schon länger an der eigenen Persönlichkeitsentwicklung arbeitet, erkennt sicherlich manches wieder, für denjenigen ist nicht alles neu. Aber auch “Fortgeschrittene” bekommen bestimmt den einen oder anderen Anstoß.

    Fazit: Insgesamt wirklich rundum empfehlenswert!

  15. Meine persönlichen Erlebnisse bei der Durcharbeitung des Buches:

    In diesem kleinen Taschenbuch steckt eine überraschende Menge drin. So viel, dass ich manchmal ins Schwimmen komme.
    Vorweg: Sicher bekommt hier jeder Leser Hinweise und Erkenntnisse über sich selbst und andere und kann Impulse und konkrete Anregungen mitnehmen. Das alleine reicht ja schon, um den Kauf eines Buches lohnenswert zu machen.

    Gleichzeitig ist es auch ein wenig erschlagend für mich, obwohl ich grundsätzlich lieber mehr als weniger habe. Das mag aber daran liegen, dass ich mich dem Thema „Probleme“ nicht gerne auf diese analytische Weise nähere. Mein Thema sind ja „kreative Problemlösungstechniken“, weshalb ich lieber lösungsorientiert da herangehe. Dennoch habe ich früher selbst lange Therapie und Therapieausbildungen gemacht und mich bereit erklärt, eine Rezension zu schreiben.

    Also hinein ins Psychogetümmel, immerhin bin ich ja mutig und immer an Weiterentwicklung interessiert, durchaus auch ehrlich und selbstkritisch den eigenen Macken gegenüber- also ganz gute Voraussetzungen für die Arbeit mit dem Buch.

    Nun der Reihe nach:

    Der Anfang ruft gleich Widerstand in mir wach. Kopp-Wichmann betont nämlich immer wieder: Veränderung ist nicht leicht, es ist harte Arbeit! „Eine Entdeckungsreise in ein unbekanntes Land ist immer etwas mühsam.“ Und was ist mit Neugier und Abenteuerlust? Gerade eine Reise in die eigene Psyche kann hoch spannend sein. Weiter steht da: „Aber ich warne Sie: Dies ist kein Buch zum Lesen und Weglegen…“ Die Sprache ist mir in der Einleitung eindeutig zu negativ. Ich persönlich liebe eher Ermutigung, durchaus kleine Provokation, die mich herausfordert.

    Veränderung ist auch nicht immer schwierig. Sicher kenne ich viele Beispiele, wo auch ich länger daran arbeiten musste, aber es gibt ebenso Beispiele, wo ein stark emotionales Erlebnis schlagartig einen Schalter im Innern umlegen kann. Warum also die Leser gleich zu Anfang ins Bockshorn jagen und abschrecken? Zumal die Lektüre des Buches erfreulicherweise keinesfalls trocken und anstrengend ist.

    Der Autor schreibt sehr konkret, immer wieder mit Fallbeispielen, die den eigenen Bezug erleichtern sollen. Allerdings werde ich mit der Zeit ungeduldig. Als praktischer Mensch will ich loslegen. Was heißt das jetzt für mich? Was kann ich mit den Erkenntnissen tun?

    Zuerst zeigt der Autor auf, dass viele der aktuellen Probleme ihre Wurzeln in der Kindheit haben, in Familie und Schule. Es geht darum, diese alten Muster zu erkennen und aufzulösen, da sie für uns als Erwachsene nicht mehr unbedingt stimmen oder hilfreich sind. Es folgen viele Beispiele von Abwehrmechanismen und Verteidigungsreaktionen, die uns helfen sollen, diese zukünftig zu erkennen. Doch hier bin ich von der Fülle überfordert. Das kann ich mir ganz sicher nicht merken. Nicht alle Beispiele verstehe ich, andere kommen mir bekannt vor.

    Den altbekannten Antreiber- Test führe ich aus Spaß noch einmal durch- und siehe da, es gibt leichte Verschiebungen. Leider in der Hinsicht, dass das Ergebnis nun noch weniger eindeutig ist. Wie bei fast allen Tests: ich habe von jedem etwas- und das fast gleich ausgeprägt. Selbst der Antreiber, der früher am schwächsten war, hat nun aufgeholt. Doch einer sticht dennoch hervor: Beeil dich!

    Auf S. 53 geht es dann los: „Wie Sie sich aus einer Psychofalle befreien können.“

    Dieser Teil gefällt mir sehr gut. Eine kurze Einführung in das jeweilige konkrete Thema, Fragen zum Thema, die zeigen, ob es das eigene ist oder eher nicht. Einzelne Aspekte werden genauer beleuchtet, auch immer mit konkreten Fallbeispielen. Und schließlich endet jedes dieser Kapitel mit konkreten Übungen und Hilfen, wie man an diesem Thema arbeiten und sich aus der Falle befreien kann.

    Ein für mich absolut verblüffendes Ergebnis war, dass mir ein „Tipp“ offensichtlich ungeplant im Gedächtnis blieb und mich zu entsprechenden Experimenten verführte, obwohl ich es bewusst gar nicht geplant hatte. Aber offensichtlich hatte dieser eine Satz: „Riskieren Sie pro Tag einen Konflikt“ einiges bei mir angestoßen. Ich bin nämlich ziemlich konfliktscheu. Doch dann bemerkte ich, wie ich an einem Tag mit drei Leuten ziemlich Klartext redete bzw. per E-Mail schrieb. Und Gottlob auch die Erfahrung machte, dass klare Worte nicht immer zu Streit und Trennung führen, sondern Dinge geregelt und geklärt wurden, ohne die Beziehung zu gefährden.

    Ähnlich konkrete Auswirkungen hatte der nächst Tipp: „Respektieren Sie pro Tag eine Grenze.“ Ein aktuelles Thema sprang mich an, wo ich mich schon wieder mal selbst unter zeitlichen Druck gesetzt hatte. Durch diese kleine Anregung fiel es mir aber schlagartig auf: Das mache ich ganz alleine. Ich gebe anderen die „Macht“, darüber zu bestimmen, was ich in diesem Fall aber überhaupt nicht musste. Ich ganz alleine konnte das entscheiden. Und habe sofort die Bremse gezogen und umgeplant.

    Neben den konkreten Experimenten gibt es noch „hilfreiche Sätze“, die man sich leise oder laut vorspricht- und die eigene innere Reaktion testet und wahrnimmt. Klingelt da etwas? Wird Widerstand erzeugt? Wird mir heiß und kalt oder lässt es mich neutral? All das sind wichtige Hinweise, die einem helfen können, die eigenen Mechanismen zu ergründen und zu verändern, auf dass sie nicht mehr automatisch wie seit 30 Jahren weiterlaufen.

    Eine Frage bleibt für mich allerdings: wer soll wie mit diesem Buch arbeiten?
    Normalerweise setzt sich ja niemand hin und liest erst mal alle Gruselmöglichkeiten menschlicher Abgründe, um die eigenen Macken zu suchen. Sondern man hat ein konkretes Problem und will es loswerden. Doch so einfach kann ich das ja nicht herausfiltern und quasi per Index die passenden Seiten auswählen- und fertig. Aber vielleicht steht mir da ja mein Antreiber „Sei perfekt“ im Weg, der meint, dass man Bücher von vorne bis hinten durcharbeiten muss?

    Insgesamt ist es sehr gut lesbar und jeder wird auf Vertrautes und Bekanntes stoßen. Es ist nicht abgehoben, nicht abstrakt und theoretisch, sondern aus dem vollen Leben. Und wenn Sie ehrlich mit sich selbst sind, werden Sie eine Menge entdecken- und verändern können.

  16. … denn „Ich kann auch anders“, hat sich RKW wohl selbst auf die Fahne geschrieben, als er dieses Buch geschaffen hat, so herrlich anders ist es als vieles, was schon im Überfluss auf dem Markt vorhanden ist und meistens nur wenig weiterhilft. „Ich kann auch anders“ ist letztlich eine Reise zu sich selbst, denn natürlich liegen nur hier die Erkenntnis und die Chancen, sein eigenes Leben nachhaltig zu verändern.

    Wer nun also wirklich an sich arbeiten und etwas verändern will, der erhält mit diesem Buch einen wertvollen Wegbegleiter, in dem RKW gewohnt pragmatisch, sympathisch und allem voran sehr verständlich erklärt, was in anderen Büchern schnell im Fach-Chinesisch erstickt. Ein klasse Buch aus der Praxis für die Praxis, mit dem man erkennen kann, warum man so denkt, wie man denkt und so handelt, wie man immer und immer wieder handelt, obwohl man eigentlich etwas ganz anderes möchte. Wer seine eigenen Programm-Muster erst einmal wahrgenommen und identifiziert hat, der kann auch an sich arbeiten und sich auf die dargestellten Handlungsalternativen einlassen – aber Achtung, das kann durchaus „schmerzhaft“ sein, denn die positive Veränderung gibt es wie auch alles andere im Leben nicht umsonst.

    Ich bin mir sicher, dass dieses Buch vielen Menschen helfen wird, sich selbst und Ihre Situation besser zu verstehen. Allein damit wäre ja auch schon viel bewegt. Wer dann auch noch den zweiten Schritt tut, nämlich an sich zu arbeiten, für den kann sich dieses Buch als wahre Schatztruhe erweisen. Absolut empfehlenswert!

  17. Roland Kopp-Wichmann schreibt in Anlehnung an Moshe Feldenkrais: „Wenn man etwas verändern will, muss man erst herausfinden, wie man den unerwünschten Zustand herstellt.“
    Und er zitiert Bertolt Brecht: „Wer A sagt, muss nicht B sagen. Er kann erkennen, dass A falsch war.“

    Wie komme ich aber dahin, dies zu erkennen und mein Verhalten zu verändern, auszusteigen aus dem Hamsterrad antrainierter Reaktionen? Im Erarbeiten von Strategien dafür hilft dieses Buch.

    Die klare Struktur des Buches macht den Einstieg in ein vielleicht neues Terrain leichter. Wenn ich die Einleitung lese, kann ich mir ungefähr vorstellen, was auf mich zukommt, nämlich nicht nur eine Lektüre, sondern die Anregung zu vielen Experimenten, die ich durchführen kann (und soll, wenn ich spüren möchte, wie es sich anfühlt, wenn ich mir lästig gewordene Verhaltensweisen verändere).

    Da nicht alle Menschen einen Zugang zum Internet haben, ist es vielleicht hilfreich, dort, wo es wichtig wäre, RKWs Podcasts zur Unterstützung abzuspielen, eine FreundIn zu bitten, den einen oder anderen erwähnten hilfreichen Satz zu sagen, wenn ich mich in die Achtsamkeit begeben habe. Das geht wohl nur, wenn sich die andere Person auch mit dem Buch beschäftigt und die gegenseitige Unterstützung ein gemeinsames Projekt ist. Übrigens werden alle, für manche Leser vielleicht neuen, Ausdrücke und Vorgangsweisen genau erklärt.

    Mir gefällt auch die Hilfestellung am Ende des Buches, wo RKW in einer Liste von 10 Punkten noch einmal auf die jeweiligen Seiten verweist, auf denen ich den Abschnitt finden kann, der mich im Moment vielleicht besonders beschäftigt. Denn wie ich als HAKOMI-Therapeutin bemerkt habe, tut es immer wieder gut, sich einzulassen auf die hier geschilderten Experimente. Ich kann dabei testen, wie weit ich möglicherweise in bereits abgelegt geglaubte Muster wieder einzusteigen drohe, oder ich kann mich daran erfreuen, bestätigt zu bekommen, dass ich Einiges an meinem Verhalten ja doch durchschaut habe und also ändern konnte.

    RKW gibt, wie er anfangs betont, keine Ratschläge: alles, was er beschreibt, ist so weit das überhaupt möglich ist, wertfrei. Er breitet jedoch viele Möglichkeiten und Wege aus, das eigene Verhalten zu beobachten und in Folge zu verändern. Es ist wie bei einem Warenkorb. Ich kann mir daraus nehmen, was gerade für mich passt. Zu einem anderen Zeitpunkt ist es vielleicht etwas Anderes.

    Zu Beginn heißt es: „Die These dieses Buches lautet: Wir verhalten uns bisweilen so unangemessen, weil wir unbewusste Konflikte aus unserer Biografie im Berufsleben reinszenieren.“ Wenn ich Schritt für Schritt dieses Buch durcharbeite, muss ich das immer weniger oft tun, Manches kann ich vielleicht sofort gänzlich weglassen. Es ist angenehm, sich befreit von Zwängen zu fühlen, die Wahlmöglichkeit für Verhaltensweisen zu haben. Das vorliegende Buch zeigt auf, wie ich dahin komme.

  18. Kannst Du auch anders?

    Ratgeberbücher im Bereich Psychologie und Lebensberatung gibt es ja nun wie Sand am Meer. Darunter sind hilfreiche, abgehobene, brauchbare, optimistische und hoch komplizierte. Zur ersten Kategorie möchte ich das neue Buch “Ich kann auch anders” von Roland Kopp-Wichmann zählen und hier ein wenig genauer vorstellen.

    “Ich kann auch anders” widmet sich 10 häufigen Psychofallen im Berufsalltag, wie man diese erkennt und auch welche Möglichkeiten es gibt, sich daraus zu befreien. Zu Beginn stellt der Autor seine Leitsätze für dieses Buch vor:

    Der Fisch ist der Letzte, der das Wasser entdeckt. (Veränderung ist schwierig)

    Die Landkarte ist nicht die Landschaft. (Weil wir die Wirklichkeit nicht direkt erkennen können, machen wir uns Landkarten von ihr.)

    Das Symptom ist die Lösung. (Unser Verhalten ist nie dumm oder schlecht, sondern immer die beste Wahl aus unseren Möglichkeiten

    Ich kann auch anders. (Wer ein Problem ändern will, muss erst herausfinden, wie er es erzeugt)

    Sehr anschaulich und verständlich stellt Kopp-Wichmann in den nächsten Abschnitten anhand der Leitsätze seine Landkarte vor: Veränderung ist möglich, aber arbeitsintensiv. Wir verhalten uns so wie wir es tun, weil wir es in unserer Kindheit als wirksames Verhalten erlernt haben und unser Autopilot uns reagieren lässt. Dadurch verhalten wir uns manchmal unangemessen und übertragen unbewusste Konflikte in den Berufsalltag.

    “Was hinter Ihren beruflichen Problemen steckt” und “Wie Sie sich daran hindern, Probleme zu lösen” sind die beiden Kapitel, in denen der Leser die ersten anschaulichen Hintergrundinformationen über die Landkarte erhält.
    “Wie sie sich aus einer Psychofalle befreien können” legt die Reiseroute dar. Mit den vier Werkzeugen der inneren Achtsamkeit, hilfreicher Sätze, Experimente und dem Logbuch wird ein grundsätzlicher Weg aufgezeigt.

    Zur inneren Achtsamkeit gibt es auf dem Persönlichkeitsblog einen ausführlichen Artikel mit Podcast-Anleitung, um diesen Zustand zu erreichen. Für jede Psychofalle gibt es dann im Buch zunächst eine Erläuterung des Themas, die den Umfang und die Ausprägung weiter verdeutlichen und Praxisbeispiele zeigen. Die Fragen zum Thema helfen zu erkennen, wie sehr dieses Thema Dich überhaupt betrifft.

    Der Abschnitt “Wie sich diese Psychofalle entwickeln kann” leuchtet aus, welche Hintergründe zu diesem Thema geführt haben. Wer mag kann sich noch tiefer mit den Hintergründen auseinander setzen, dafür ist ein Abschnitt “Wenn sie tiefer gehen wollen” da. Wenn die Hintergründe erläutert sind, folgen die hilfreichen Sätze für das jeweilige Thema, die in der inneren Achtsamkeit ausgesprochen und auf ihre Wirkung beobachtet werden. So kann der Leser genauer eingrenzen, welcher Aspekt eines Themas bei ihm für Schwierigkeiten sorgt.

    Wie diese hilfreichen Sätze denn aussehen?

    “Mein Leben gehört mir.”
    “Ich muss nicht dauernd funktionieren.”
    “Meine Grenzen machen mich spürbar.”
    “Es ist völlig in Ordnung, ab und zu Nein zu sagen.”

    Es sind ein paar willkürlich ausgewählte Beispiele zu unterschiedlichen Themen. Natürlich musste ich unbedingt ausprobieren, ob das funktionieren kann. Und obwohl ich sicher noch nicht sehr geübt darin bin, in den Zustand der inneren Achtsamkeit zu gelangen, konnte ich doch feststellen, dass einige Sätze eine ganz andere Wirkung erzielen als andere. Während manche Sätze zu einem Thema fast keine Wirkung zeigten, führten bei mir andere zu einem Gefühl der Beklemmung rund um den Solarplexus. Bei anderen wurden meine Füße eiskalt. Und manche ließen mich ganz leicht und entspannt werden.

    Ob sich eine solche Wirkung nur mit Hilfe des Buches auch bei Personen erzielen lässt, die noch gar keine Erfahrung mit Prozessen der Persönlichkeitsentwicklung haben, kann ich nicht einschätzen, vielleicht traut sich ja der eine oder die andere Leser/in dran und berichtet dann hier in den Kommentaren davon. Zur Bewusstmachung von Themen ist das Buch aus meiner Sicht auf jeden Fall hilfreich.

    Im nächsten Schritt bietet Kopp-Wichmann zu jedem Thema eine Reihe von Experimenten an, mit denen neues Verhalten ausprobiert und eingeübt werden kann.

    Sollte Dir demnächst in der Fußgängerzone jemand mit erhobenen Armen entgegen kommen, so muss derjenige nicht unbedingt von einem unsichtbaren Verfolger mit Waffe begleitet werden, sondern kann auch ein experimentierfreudiger “Ich kann auch anders”-Leser sein. Auch der notorisch unpünktliche Kollege, der plötzlich zu jedem Meeting auf die Sekunde pünktlich erscheint, könnte dieses Buch auf seinem Nachttisch liegen haben. Falls ich Dich mit diesen Beispielen jetzt verschreckt haben sollte – keine Angst, der überwiegende Teil der Experimente ist auch durchführbar, ohne offensichtlich befremdliches Verhalten an den Tag zu legen. Das wären dann beispielsweise “Hören Sie einen Tag auf zu jammern”, “Riskieren Sie pro Tag einen Konflikt” oder auch “Tun Sie mehr Dinge, die Sie gerne tun”.

    Wer Geschmack daran gefunden hat, erhält in den Abschnitten “Was Sie noch tun können” eine ganze Reihe weiterer Anregungen zu seinem Thema.

    Welche Themen das überhaupt sind? Auf dem Blog zum Buch ist eine Auflistung und Erläuterung der 10 häufigsten Psychofallen, die in diesem Buch behandelt werden.

    Im Abschlusskapitel wird nochmals aufgezeigt, wie die Möglichkeiten, die “Ich kann auch anders” anbietet, in die Praxis umgesetzt werden können. Dazu empfiehlt es sich, das bereits in den Werkzeugen erwähnte Logbuch, ein leeres Notizbuch, anzuschaffen und begleitend zu verwenden.

    Denn wirklich wertvoll ist Kopp-Wichmanns Buch nur dann, wenn es als Arbeitsbuch begriffen und verwendet wird und tatsächlich zu eigener Aktivität führt. Lesen allein genügt nicht.

    “Ich kann auch anders” liefert die Landkarte und die Reiseroute – auf den spannenden Weg zu Deiner Persönlichkeit und mehr Zufriedenheit und Erfolg im Beruf musst Du Dich selbst machen!

  19. Als Führungskraft habe ich regelmäßig mit psychologischen Themen zu tun. Denn nicht weniges, was mir in meinem Alltag als Vorgesetzter im zwischenmenschlichen Bereich begegnet, ist psychologischer Natur. Daher war es ein halb persönliches, halb berufliches Interesse, das mich das neue Buch von Roland Kopp-Wichmann mit dem Titel „Ich kann auch anders – Psychofallen im Beruf erkennen“ lesen ließ.

    Jeder von uns möchte gern einen spannenden Beruf, klasse Kollegen und einen verständnisvollen Chef haben. Leider sieht der Alltag anders aus: Stress, Konflikte mit den Kollegen, Ärger mit dem Chef und Terminhetze. Woran liegt das und wieso ist das so? Roland Kopp-Wichmann stellt in dem Werk die zehn häufigsten Probleme im beruflichen Leben vor und erklärt, wie sich jeder Einzelne von uns aus den Psychofallen befreien kann. Damit es sich dabei nicht um spröde Erläuterungen handelt, hat der Autor die mehr als 170 Seiten mit Fragen, Tests und Experimenten angereichert, die den Leserinnen und Lesern das Verständnis für das eigene Ich und die Problemlösung erleichtern sollen.

    Nach einer kurzen Einleitung, weshalb sich Menschen manchmal so seltsam verhalten (sic!), werden vertiefende psychologische Erläuterungen zum Hintergrund beruflicher Probleme gegeben. Anschließend stellt der Autor dar, wieso sich jeder oft selbst daran hindert, seine Probleme zu lösen und wie sich ein jeder aus dieser Psychofalle befreien kann. Soviel sei verraten: ein Großteil unserer Handlungsweisen rührt nach Meinung von Roland Kopp-Wichmann aus der Kindheit und Jugend in der Herkunftsfamilie.
    Im Anschluss folgt das Herzstück des Buches: Kopp-Wichmann beschreibt die zehn häufigsten Psychofallen im Beruf und erläutert, wie man sich daraus befreien kann. Dabei geht es u.a. um

    * die Überwindung des „Immer-nett-sein-Syndroms“
    * die Angst vor Kritik zu verlieren
    * Wege aus der Motivationslosigkeit zu finden
    * mehr Durchsetzungsvermögen zu erlangen.

    Um es vorweg zu sagen: mir hat das Buch gut gefallen. Es lässt sich flüssig lesen und die Erläuterungen zu den zehn bekanntesten und verbreitetsten Psychofallen im Beruf sind prägnant und verständlich beschrieben.. Aber: „Ich kann auch anders“ ist kein Lesebuch. Es ist ein Arbeitsbuch – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Nur wenn ich als Leser bereit bin, mich zu öffnen und meine Probleme im Beruf ernsthaft zu behandeln und mit dem Buch arbeite, kann sich der gewünschte Erfolg einstellen.

    Übrigens: eine sehr gute Idee ist „Der Blog zum Buch“. Unter http://www.ichkannauchanders-blog.de finden sich zur Ergänzung des Buches Artikel, Podcasts und Übungen zu den Themen des Werkes.

  20. Herr Kopp-Wichmann hat einen Psycho-Ratgeber geschrieben. Viele, sehr viele andere Autoren auch.

    Und dennoch ist dieses Buch anders. Erstens ist es wirklich in „ganz normalem Deutsch“ geschrieben, also „Otto-Normalverbraucher“ wird es verstehen und zweitens ist es durch die vielen Beispiele aus seiner Praxiserfahrung und seinem eigenen Leben so einprägend, dass viele andere Bücher nicht mithalten können.

    Zu Anfang erklärt er seine Sicht der „inneren Landkarten“ die sich jeder Mensch vom Leben macht. Das gefällt mir, weil es wirklich ganz klar macht, dass die Landkarte eben eine Karte ist und nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat. Auch wenn ich beruflich gerade mal wenig davon anwenden konnte (bin selbständige Erzieherin), habe ich doch Alles problemlos auf mein Privatleben übertragen können.

    Es ist wirklich hilfreich, sich die Ursprungsfamilie mit den Ritualen, Sätzen und den dadurch entstehenden Landkarten genauer anzuschauen. Und dann… natürlich… die Übungen und Experimente die er vorschlägt anzuwenden. Die Experimente reizen mich schon alleine durch dieses Wort. Ein Experiment mache ich doch viel lieber als eine Übung.

    Die Sätze die er vorschlägt, die man sich in einer ruhigen Minute mal selbst (laut) vorsagen und auf die Wirkung in sich achten soll, sind klasse. Auch wenn man das im Voraus gar nicht glaubt: es wirkt und bewirkt sehr viel, wenn man auf die inneren Gefühle dabei achtet. Manchen Satz bringe ich gar nicht über meine Lippen. Andere sage ich ganz leicht und mit vollster inneren Zustimmung.

    Was mir die jeweilige innere Reaktion sagt, kann ich auch aus dem Buch erlesen. Er empfiehlt auch ein Logbuch zu führen, ich nenne so etwas Tagebuch und es hilft wirklich! Die vielen Tests im Buch machten mir Spaß. Allerdings wurde mir dadurch nur wenig klarer. Ich bin wohl eher ein Typ der irgendwie alles in sich hat, manches mehr, anders weniger.

    Ich habe beim Lesen wieder sehr viel aus meiner Kindheit erinnert und in Bezug zu meinem heutigen Verhalten setzen können. Nun bin ich gespannt, was dieses Wissen auf Dauer in mir verändert. Welchen Teil der Landkarte ich aktualisieren kann und werde.

    Ein tolles Buch, das ich gerne von vorne bis hinten durchgelesen habe, das mich zum Nachdenken und nachfühlen gebracht hat, das ich bestimmt noch öfter in die Hand nehmen werde um nochmal nachzuschauen.

  21. Also – ich bin kein Therapeut, sondern „normaler“ Leser. Aber ein sehr interessierter. An sich interessiert und an seiner Umwelt. Leider kann ich zu diesem Buch keine kurze Rezension schreiben. Dafür ist das Thema zu umfangreich und das Buch einfach zu gut. Ich kann es einfach nicht mit 3 Sätzen abhandeln.

    Ich finde es schade, dass es dieses Buch nicht schon in 2000 gab! Es hätte mir viel Ärger erspart! Menschliche Verhaltensweisen von außen zu durchleuchten, ohne den anderen wirklich zu kennen, ist schwierig. Vor allem, wenn man sich selbst nicht kennt. Da gab es schon so viele „Selbsthilfebücher“ die sich genau damit befasst haben. Dieses ist aber kein Selbsthilfebuch, sondern eher ein Arbeitsbuch, wie der Autor auch selbst sagt. Ich sehe es genauso. Jeder von uns ist schon in die eine oder andere Falle getappt. Aber jeder verhält sich auch auf der Arbeit so, wie er es als Kind oder als Jugendlicher beigebracht bekommen hat. Kindliche Fehlentwicklungen oder wie es immer so schön im Therapeutendeutsch heißt „frühkindliche Entwicklungsstörungen“ machen sich im Erwachsenenleben sehr oft und sehr schnell unangenehm bemerkbar. Sie schleichen sich unbemerkt ins Erwachsenendasein und manifestieren sich da.

    Wer nie gelernt hat, sich in der Familie Respekt zu verschaffen und sich abzugrenzen, wird das Verhalten auch sicherlich ins Arbeitsleben tragen. „Sie sind das geborene Frontschwein“, habe ich mir früher mal sagen lassen, weil ich mir oft die Überstunden auf die Nase habe drücken lassen, während die anderen zu dem Zeitpunkt schon längst zu Hause bei Mann und Familie waren. Denn ich habe keine Familie und dummerweise habe ich die ganzen Jahre gedacht, die Firma wäre mein Familienersatz. Und wer schlägt schon einem Familienmitglied eine Bitte ab?

    Ich konnte mich bis vor 5 Jahren selber nicht abgrenzen. Jetzt schon. Kommt Ihnen das nicht bekannt vor? Dann sollten Sie genau dieses Buch lesen. Es hilft, sich selbst zu erkennen und auch die eigenen Verhaltensweisen aus einer völlig anderen Sicht zu beleuchten.

    Sich selbst auf die Reise ins eigene Ich zu begeben, ist mehr als schwer und auch für manche von uns etwas riskant. Aber lohnenswert und interessant. Alleine ist diese Reise fast unmöglich, man braucht einen guten Leader. Einen, der aufmerksam sieht und kommentiert. Nicht belehrend, sondern helfend. Nicht missionieren, sondern informieren ist mein Leitsatz. Ich denke, dieser Satz träfe auch auf dieses Buch zu. Auf ein Buch, geschrieben von jemanden, der aufmerksam macht und zum Nachdenken anregt. Roland Kopp-Wichmann ist ein wunderbarer Reisebegleiter und Reiseführer bei dieser doch sehr unorthodoxen Reise in die Verhaltensmuster der eigenen Persönlichkeit.

    Natürlich will ein jeder wissen, wie was im Leben funktioniert. In der Schule haben wir ja auch bestimmte Dinge gelernt, wie was zu gehen hat. Wie eine binomische Formel funktioniert, eine Gleichung mit einer Unbekannten etc. Warum eine Harley Davidson so fährt wie sie eben fährt, ist kein Wunder, sondern Technik. Das weiß doch jeder. Aber wissen wir, wie unsere Psyche im Hintergrund und das daraus resultierende Verhalten funktioniert? Kopp-Wichmann gibt sicherlich nicht darauf die umfassende Antwort, was bei dem Thema auch nicht möglich ist. Er rät nicht und er gibt keine Tipps ab, wie derjenige etwas zu tun oder zu lassen hätte, die eine oder andere Situation zu vermeiden.

    Aber er zeigt eine Möglichkeit auf. Die Möglichkeit, der Veränderung durch Einsicht und Durchblick. Das Buch eröffnet dem Leser die Möglichkeit, über sich selbst, und über das eigene Verhalten nachzudenken. Der andere wird sich nie ändern. Das ist mein Grundsatz. Denn ändern kann nur ich mich selbst. In dem ich mich darauf einlasse. Auf mich und auf die Veränderung. Weil ich die Veränderung will. Es gibt so viele Zeitgenossen, die immer nur die anderen anprangern und denen die Schuld für die eigene Misere geben. Niemals sich selber. Dennoch geht es hier ja nicht um Schuld oder Unschuld. Hier geht es darum, zu wissen, dass die Realitäten, die ich in meinem Kopf habe, immer subjektiv sind, und selten der tatsächlichen Realität entsprechen. Denn die Realität ist so komplex, dass wir sie im Augenblick der Interaktion niemals komplett erfassen würden.

    Ich empfehle allen dieses Buch, die sich schon immer gefragt haben, warum sie selbst im Job immer wieder die Arschkarte ziehen. Die privat ähnlich dran sind und eigentlich nie wussten, woran das liegen kann. Die es mit Schicksal benannt haben. Unabänderlich. Wirklich? Das Buch zeigt auf, dass es änderbar ist. In dem ich eine Änderung für mich wirklich will. Und mir die Zeit gönne über mich selbst etwas zu erfahren in dem ich über mich nachdenke.
    Wie sagte schon der ungarische-österreichische Schriftsteller Ödön von Horvath? „Eigentlich bin ich ganz anders. Aber ich komme so selten dazu.“

    Das Buch von Roland Kopp-Wichmann hilft, dass man endlich mal dazu kommt, anders zu sein. Weil man lernt kann, wie es geht. Das Buch besticht wirklich durch die Leichtigkeit der Wortwahl, so wie auch das erste Buch des Autors „Frauen wollen Erwachsene Männer.“ Keine hochgestochenen Metaphern, die kein Mensch versteht. Sprache die wir alle verstehen. Deutsch. Realitätsnah. Von einem Menschen für Menschen.

    Mit Übungen, die so was von eindeutig sind und den Effekt haben, dass man nach jedem Test/Übung ganz erstaunt ist, was dabei rauskommt. Und dann setzt es ein. Das Nachdenken. Über einen selbst. Man fängt an, abzugleichen, mit Situationen und Stationen von früher. Und ist danach ganz entgeistert, dass es doch schon immer so lief. Wieso habe ich das denn nie früher gesehen, habe ich mich gefragt. Konnte ich nicht. Ein Satz aus dem Buch hat mich beeindruckt. „Wir können nicht wissen, was wir nicht wissen.“ Stimmt!! Wenn ich mir über mein Verhalten nie Gedanken gemacht habe und ich leider bislang keine andere mentale Landkarte für meine Verhaltensweise zu Verfügung hatte, kann ich doch nicht wissen, warum ich was falsch mache. Ich kriege nur mit, das ich was falsch mache, aber nie das warum.

    Eins der Bücher, die man nicht einfach so „lesen“ kann, um es nach dem Lesevorgang wieder ins Regal zu stellen. Die Übungen und Tests sind so gut gemacht, dass man mit diesem Buch wirklich arbeiten kann. Es gibt eine Menge an Hilfen, (toll, die Sache mit der inneren Achtsamkeit und den Leitsätzen!) die man wirklich in den Alltag integrieren kann.
    Ich kann immer nur auf mich selbst aufpassen. Denn wenn ich es nicht tue, wer tut es dann für mich?
    Wie gesagt, schade, dass dieses Buch nicht schon viel früher in den Regalen stand. Wer wirklich dran interessiert ist, etwas über sich selbst zu erfahren, sollte sich mit diesem Buch auf die Reise ins Innere Ich begeben. Es lohnt sich in jedem Fall!

  22. Anfangs war ich skeptisch. Sehr skeptisch.

    Warum? Weil ich als Trainer und Coach die 10 „Psychofallen“, die Roland Kopp-Wichmann auflistet, zig-fach gehört habe. Beispielsweise: „Ich kann schlecht „Nein“ sagen“ oder „Ich fühle mich zwischen Beruf und Familie aufgerieben.“ Aaaaaber: Der Autor geht völlig unüblich und „anders“ daran, die Themen aufzudröseln und individuelle Lösungswege für den Leser zu entdecken.

    Für Otto Normalbürger gibt es kurze und knackige Begründungen und Ansätze, sich das jeweilige Thema schnell zu erschließen und es einfach einmal anders zu probieren. Für Leser, die tiefer gehen wollen, führt RKW gesonderte Kapitel auf. Das geht, kein Wunder bei seinem Beruf, so manches Mal bis in die Kindheit zurück. Aber keine Angst: Es bleibt immer sachlich, zielorientiert und pragmatisch.

    Alles in allem war ich schnell von meiner Skepsis „geheilt“ und habe jetzt nur einen Punkt, den ich bemängele: Das Buch müsste umfangreicher sein! So ist es viel zu schnell durchgelesen.

  23. Das Buch „Ich kann auch anders“ schien mir gerade zum richtigen Zeitpunkt zu kommen. Eine Freundin fühlt sich in ihrem Job psychisch gerade total unter Druck und leidet sehr. Das Buch könnte hilfreich für sie sein, dachte ich. Bevor ich es ihr weitergebe, wollte ich selber mal reinschauen. Und siehe da: Ich bin gleich fündig geworden mit der Psychofalle Nr. 6 „Ich bin so wenig motiviert“.

    Ich wurde mir über einen Knackpunkt klar: Wenig motiviert zu sein habe ich immer gleichgesetzt damit, zu wenig Selbstdisziplin zu haben. Und was schreibt hier der Autor: „Machen Sie es sich leicht. Fehlende Motivation können Sie schlecht mit Disziplin ersetzen. Was aber meistens klappt, ist, sich schrittweise an ein neues Verhalten zu gewöhnen…“ Und später: „Bringen Sie Freude rein. Freude motiviert.“ Das steht jetzt als Sticker auf meinem PC-Bildschirm. Ich hoffe, mein Disziplin-Antreiber wird damit etwas besänftigt.

    Meiner Meinung nach ist das Buch voll von solch konkreten Tipps, Hinweisen, Vorschlägen für Experimente – auch wenn der Autor in der Einführung schreibt, dass das Buch keine Tipps und Ratschläge enthalte. Ich sehe das anders, und ich finde das gerade die Stärke des Buches – neben den Erläuterungen zur Entwicklung der einzelnen Psychofallen. Deshalb sehe ich das Buch auch nicht als eines, das man in einem Zug durchliest und damit ist es erledigt, sondern mehr als eines, in das man gelegentlich mal wieder reinschaut, um sich klar zu werden, welche Psychofalle jetzt wohl gerade besonders aktiv ist. Bei manchen Psychofallen wie beispielsweise Nr. 9 „Ich bin der Größte“ bezweifle ich allerdings, dass Betroffene das Buch überhaupt zur Hand nehmen werden. Da habe ich gleich jemanden vor Augen, der das Lesen solcher Bücher völlig ablehnt, da er sein Verhalten nicht als Problem sieht.

    So nun steht noch der Test mit meiner Freundin an, ob ihr das Buch bei ihrem Berufsstress weiterhilft.

  24. Gut und flüssig zu lesen – und auch anzuwenden. Denn der Autor kehrt auch hier das lang vergrabene, unbewusst Innere nach außen und macht es, für den, der es sehen und erkennen will, sichtbar. Dieser Ansatz des Öffnens zu neuen Denkweisen machte bereits das erstes Buch schon so wertvoll für mich. In den Spiegel schauen, ups sich wiedererkennen und – nicht wegschauen, sondern ändern wollen und auch tun!

    Die Konditionierungen aus Kindheit und Jugend prägen unser Leben und lassen uns unbewusst Entscheidungen treffen oder Reaktionen als normal ansehen, die es möglicherweise garnicht mehr sind. Der Vergleich mit Landkarten ist mehr als zutreffend und wer will, kann hier eine ganze Menge über sich und über Andere lernen und begreifen. Und für sich und sein zukünftiges Leben ändern.

    Empfehlenswert für alle, die sich wirklich mit sich selbst auseinander setzen und sich selbst reflektieren möchten und aus diesen Erfahrungen heraus, Änderungen herbeiführen werden.

  25. Das Buch „Ich kann auch anders“ gibt einen anschaulichen Überblick über die Verhaltensweisen von Vorgesetzten, Mitarbeitern und Kollegen, die typisch für viele unserer Mitmenschen sind. Es gibt ohne fachliche Abgehobenheit Hinweise auf die psychischen Defizite, die sich hinter dem Symptom verbergen und ermuntert zur Fokussierung auf die Eigenanteile und die aktive Arbeit an sich selbst.

    Das Buch gibt praxisnahe Hinweise darüber, wie diese sogenannten Psychofallen überwunden werden können und was Gründe dafür sein könnten, die einen daran hindern aus eben diesen – oft seit der Kindheit antrainierten – Verhaltensweisen auszubrechen. Der Autor macht dabei sehr deutlich, wie wichtig die innere Achtsamkeit, die regelmäßigen praktischen Übungen und die Selbstreflektion sind und dass das kognitve Erfassen des Problems das emotionale Überwinden nicht automatisch beinhaltet.

    Für jemanden, der Probleme mit Stress, schwierigen Kunden oder Kollegen, Vorgesetzten hat, ist dieses Buch ein sehr guter Einstieg, um innere Konflikte zu verstehen, die beim Gegenüber, bzw. einem selber vorhanden sein können. „Das Symptom ist die Lösung“, ist dabei ein Schlüsselsatz und wird hier sehr anschaulich differenziert: Dabei ist es auch hilfreich, die psychischen Abwehrmechanismen wie Rationalisierung, Verdrängung, Intellektualisierung, Identifikation, Projektion, Verleugnung, Verschiebung, Vermeidung zu erkennen und zu überwinden.

    Alles in allem: ein sehr empfehlenswertes Buch!

  26. Grandios für denjenigen, der sich darauf einlässt…,
    … denn wer das Buch nicht nur durchliest, sondern richtig damit arbeitet, die Übungen durchführt, wer bereit ist für den berühmten oft ungeliebten Blick in den Spiegel … für den kann diese Lektüre eine wahre Arbeit an sich selbst sein, eine mögliche Entwicklung, eine Selbsterkenntnis, die so manche Veränderung ermöglicht.

    Wer nun also wirklich an sich arbeiten und etwas verändern will, der erhält mit diesem Buch einen wertvollen Wegbegleiter, in dem RKW gewohnt pragmatisch, sympathisch und allem voran sehr verständlich erklärt, was in anderen Büchern schnell im Fach-Chinesisch erstickt.

    Ein hervorragendes Buch für jeden, der Lust auf eine Begegnung mit sich selbst und auf positive Veränderung hat.- Absolut empfehlenswert!
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  27. Ich bin begeistert! Das Buch ist ein Hit!

    Wer sich nicht länger selbst im Weg stehen will, bekommt mit diesem Buch das Handwerkszeug, sich Schritt für Schritt den Weg zum beruflichen Erfolg frei zu räumen.
    Voraussetzung ist, Er oder Sie liest das Buch nicht nur durch, sondern nutzt es wirklich als Arbeitsanleitung. Denn: Wissen allein nützt nichts!

    Profitieren kann man dabei von Roland Kopp-Wichmanns umfangreicher praktischer Erfahrung als Coach und Trainer.

    Schon allein der Test der persönlichen inneren Antreiber und seine Auswertung im ersten Teil des Buches sind den Kauf wert. Sehr wirksam und interessant für’s Buch umgesetzt ist auch die Technik mit den hilfreichen Sätzen.
    Zu jeder der im Buch beschriebenen Psychofallen gibt es neben der ausführlichen Beschreibung Experimente zur Selbstwahrnehmung, Hinweise, vertiefende Fragen und Empfehlungen für Übungen zum weiter trainieren und festigen.

    Das Buch kommt unscheinbar daher, kostet gerade einmal 15 € und kann Werkzeug sein, unschätzbaren Wert zu schöpfen. Hier spreche ich drei Empfehlungen aus: Kaufen Sie es! Lesen Sie es! Und arbeiten Sie damit! – Wer’s nicht tut, hat selbst Pech…

    Ein paar der angesprochenen Psychofallen:
    * “Ich fühle mich zwischen Beruf und Familie zerrieben.”
    * “Ich kann mich nicht gut verkaufen.”
    * “Ich kann schlecht Nein sagen.”
    * “Ich bin zu perfektionistisch.”
    * Herausfinden, was hinter Lustlosigkeit steckt.
    * Die unstillbare Suche nach Anerkennung überwinden

    Die Technik der hifreichen Sätze:
    Roland Kopp-Wichmann bietet zur entsprechenden Psychofalle passende Sätze zum Austesten an. Diese Sätze hört man sich an oder sagt sie sich in Gedanken selbst. Anhand der inneren Reaktionen lässt sich das individuelle Thema genauer eingrenzen und auch wirksam bearbeiten.

    Dies ist eine wirksame Technik an, die im Gespräch von Coaches und Beratern gern genutzt wird. Für die Selbstarbeit habe ich sie jedoch noch nie so gut aufbereitet erlebt, wie in diesem Buch.

    Fazit:
    Selbstentwicklung gibt es nicht auf Knopfdruck. In der Regel braucht sie Zeit. Das sollte jedoch kein Grund sein, sich nicht aktiv darum zu kümmern! Denn bleibt man dran und geht Schritt für Schritt vorwärts, kommt man oft schneller voran als man denkt.

    Das Buch “Ich kann auch anders” von Roland Kopp-Wichmann kann ein äußerst hilfreicher Begleiter bei der beruflichen Selbstentwicklung sein.

    1. Kaufen Sie es!
    2. Lesen Sie es!
    3. Und arbeiten Sie damit!

    Mich selbst begleitet das Buch schon seit mehr als sechs Wochen und ich habe noch lange nicht Alles intensiv durchgearbeitet.

  28. Geniales Arbeitsbuch, das sich auch noch gut liest!

    Ein wirklich gelungenes Buch, das sehr lebendig und gut verständlich und dabei noch humorvoll geschrieben ist. Wer seinem eigenen Verhalten auf die Schliche kommen möchte und verstehen will warum er sich in manchen Situationen so verhält wie er es tut und nicht anders und was für Auswirkungen das auf sein Umfeld hat, ist hier genau richtig. Sehr gut gefallen hat mir, dass Herr Kopp-Wichmann immer den Kreis schließt und gut verständlich erklärt, wie unsere bisher gemachten Erfahrungen in der Kindheit Auswirkungen bis in unser Berufsleben haben und wie sich diese zeigen. Ein weitere Pluspunkt dieses Buches sind die Übungen, die wirklich sehr hilfreich und einfach sind.

    Insgesamt ein sehr spannendes und interessantes Buch für jeden, der etwas über sich und seine Wirkung auf andere erfahren und lernen will.

  29. In seinem aktuell erschienenen Buch widmet sich Roland Kopp-Wichmann einmal mehr der Aufgabe, seine Leser zur Auseinandersetzung mit einem zentralen Thema des Lebensalltags zu ermutigen. Der Autor beschäftigt sich in diesem knapp 180 Seiten umfassenden Taschenbuch mit den vielfältigen Problemfeldern des Berufsalltags, insbesondere mit den festgefahrenen, einschränkenden Verhaltensmustern, durch die die Gestaltung des Berufslebens nicht selten zur ständigen oder wiederkehrenden Quelle von Stress, Ärger, Last und Leid wird.

    Das Thema ist ohne Zweifel für alle arbeitenden Menschen von zentraler Bedeutung; findet doch in der Regel ein Großteil des Lebensalltags über eine lange Zeitspanne im beruflichen Kontext statt. Und wer findet sich nicht wieder in den Beschreibungen der diversen „Psychofallen“ seines Berufsalltags, den wiederkehrenden Konfliktmustern und Leid schaffenden Kommunikationsabläufen?! Gleichwohl bietet die anregende Auseinandersetzung mit der Thematik in diesem Buch auch Nutzbares über den Berufsrahmen hinaus.

    R. K.-W. setzt von Beginn an auf den Dialog mit dem Leser und startet mit einer „Motivationsphase“. Neugier erweckend, augenzwinkernd provokant und in lockerem Stil ermutigt er den Leser sich seinem Angebot der Reiseleitung durch die Landschaft der Psychofallen im Beruf anzuschließen, das Projekt ernst und zugleich heiter anzugehen.

    Im ersten Drittel des Buchs erfährt der Leser einige grundlegende Überlegungen und Anschauungen zum Verständnis und Hintergrund von wiederholt erlebten Problemstellungen des Berufsalltags. Themen wie kindliche (ins Berufsfeld übertragene) Beziehungsmuster, aus der Herkunftsfamilie gewohnte Erlebens- und Verhaltensprogrammierungen, die Bedeutung von inneren Landkarten für das Wahrnehmen der Wirklichkeit oder die Ausführungen über Vermeidung, Verteidigung und innere Antreiber bieten inklusive einem kleinen Selbst-Test eine Fülle von Anregungen zur Selbstwahrnehmung, zum Nachdenken und Reflektieren.
    R.K.-W. schließt diesen Teil des Buches mit dem Kapitel „Wie Sie sich aus einer Psychofalle befreien können“. Hierin erörtert er seine sehr praktisch orientierten 4 Werkzeuge für Maßnahmen zur Befreiung aus den „Fallen“: Innere Achtsamkeit, hilfreiche Sätze, Experimente und Logbuch.

    Die darauf folgenden Kapitel über die 10 häufigsten, vielleicht auch typischsten Psychofallen im Beruf nehmen diese Hilfsmittel mit auf. Eingeleitet mit beispielhaften kleinen Geschichten und Beschreibungen von Fall-Aspekten (viele aus den persönlichen Erfahrungen des Autors), sowie anschließenden Ausführungen zum Verständnis der Entstehung der jeweils spezifischen Konfliktthematik, unterstützt R. K.-W. den Leser dabei – nicht zuletzt auch mit Hilfe einer Reihe von Fragen – seine eigenen Anteile die entsprechende Thematik betreffend aufzuspüren und zu entdecken. Jedes Kapitel mündet schließlich in eine Reihe von Anregungen für themenbezogen konkrete Umgangsoptionen des Lesers in der Konflikt-behandlung, orientiert an den vier zuvor allgemein benannten Maßnahmevorschlägen.

    Wie schon in seinem zuvor erschienenen Buch („Frauen wollen erwachsene Männer“) bietet der Autor seinen Lesern theoretische und praktische Hilfe. Zielrichtung ist es die Leser an Möglichkeiten der Veränderung und Weiterentwicklung heranzuführen, zu aktivieren, somit eine Entwicklung zu mehr Reife, Selbstverständnis und Selbstverantwortlichkeit, innerer Beweglichkeit und letztlich mehr Lebenskompetenz und Zufriedenheit anzuregen.

    Zusammenfassend: das Buch ist eine kurzweilige und anregende Lektüre, förderlich für Selbstwahrnehmung und Selbsterkenntnis und bereichernd für persönliche Auseinandersetzung und Wachstum. Man könnte es als eine Art Arbeitsprojekt-Handbuch zum Erkennen und Bewältigen limitierender, beruflich-persönlicher Verhaltensmuster bezeichnen, das auch helfen kann, den Horizont des Bewusstseins zu erweitern. Mit den Hinweisen auf Blogs und Podcasts, oder auch vertiefender Literatur, bietet es dem interessierten Leser zudem weitere Optionen „dran zu bleiben“.
    Auch wenn vielleicht nicht jeder Leser dem manchmal herausfordernden Stil des Autors mit positiver Resonanz begegnen mag, die vermittelten Inhalte in ihrer verständlichen, wohlwollenden und immer wieder dem realen Leben verpflichteten Darstellung, können einer Vielzahl von Menschen – gerade vielleicht auch denen, die sich bislang wenig bis gar nicht mit sog. „Psychokram“ beschäftigen – eine überraschende Hilfe sein und neue Wege in ihrem beruflichen Lebensfeld eröffnen.

    Und noch eine Anmerkung: in meiner eigenen Praxis habe ich schon sehr oft bei meinen Klienten die Sprachlosigkeit, das Fehlen von Worten für die Beschreibung von Gefühlen und Stimmungen erlebt (übrigens nicht nur bei Männern). So sollte sicher vielen Lesern die im Buch dargebotene Auswahl von zur Gefühlsbeschreibung geeigneten Worten (S.169-171) im Sinne einer Erleichterung für die Kommunikation durchaus hilfreich und willkommen sein.

  30. Der Autor beginnt sein Buch mit dem Satz: „Der Buchtitel hat Sie neugierig gemacht.“
    Das war tatsächlich richtig, aber darüber hinaus war ich auch sehr skeptisch, da es viele Bücher mit schlagkräftigen Titeln gibt, die oft aber dem Titel keine Inhalte folgen lassen.

    Bei diesem Buch habe ich es aber glücklicherweise völlig anders empfunden. Vorweg gesagt, hätte der Titel sich meines Erachtens gar nicht nur auf die Psychofallen im Berufsleben beschränken müssen – es gilt bei mir für die Psychofallen meines gesamten Handelns.

    Das Buch beschreibt verschiedene Verhaltensmuster („Psychofallen“) mit deren Ausprägung. Als zweiten Schritt stellt der Autor Fragen an den Leser, damit bzw. ob er sich wieder erkennen kann. Anschließend beschreibt er, wie sich diese „Psychofalle“ entwickeln möglicherweise konnte. Als nächster Schritt werden hilfreiche Sätze vorgeschlagen und Empfehlungen für die weitere Bearbeitung des Verhaltensmuster gegeben. Diese Schritte ziehen sich einheitlich für verschiedene Verhaltensmuster durch das Buch, wie ein roter Faden, so dass der Übungseffekt bereits beim Lesen bei mir eingetreten ist.

    Das Buch gibt bei den Verhaltensmuster viele Hilfestellungen bei der Ursachenforschung, ohne eine Schuldzuweisung vorzunehmen. Der Autor steht nicht mit dem erhobenen Zeigefinger vor dem Leser, sondern reicht eine helfende Hand bei der notwendigen Änderungsarbeit.

    Das Buch liest sich flüssig, es verzichtet auf Interlektuellenformulierungen und ist optisch gut gegliedert. Es ist für meinen Geschmack genau dick genug, damit man nicht den Mut verliert, weiter zu lesen und zu arbeiten. Für mich haben sich so viele offene „Baustellen“ aufgetan, dass ich mir kein dickeres Buch gewünscht hätte.

    Besonders gut gefallen haben mir auch die umfangreichen Empfehlungen zu Literatur, Internet und Podcasts am Ende des Buches.

    Für mich ist nun aber auch klar, nur mit dem Lesen des Buches ändert sich kaum etwas, dem Lesen müssen meine Taten folgen, da kann mir auch ein gutes Buch nicht helfen, aber es hat mir Mut gemacht, dass Änderungen möglich sind!

  31. Ich kann auch anders und ich tue das auch.

    Wenn Sie zu den Menschen gehören, auf die der obige Satz zutrifft, dann haben
    Sie mit dem Buch von Roland Kopp-Wichmann die beste Wahl getroffen.

    Sie werden mit Ihren vermeintlichen Schwächen besser umgehen können und dadurch selbstgemachte Hindernisse sowohl aus Ihrem Berufs- als auch aus Ihrem Privatleben wegräumen.

    Dieses kleine Taschenbuch ermöglicht Ihnen Ihr Leben verantwortungsbewusst selbst in die Hand zu nehmen.
    Es führt Sie zu wichtigen Bereichen Ihrer Persönlichkeit und zeigt Ihnen, wie Sie damit umgehen können, um mehr Zufriedenheit in Ihrem Leben zu erreichen.

    Der Autor zeichnet kurz und einleuchtend die Hintergründe für unser Verhalten auf:

    1. Was hinter unseren (beruflichen) Problemen steckt – unsere aus der Kindheit stammende Verhaltensmuster und Weltbild (Landkarte), die wir bewusst oder unbewusst zur eigen gemacht haben.
    2. Was uns daran hindert, diese Probleme zu lösen – mit unseren bisherigen Handlungen haben wir für uns unbewusst Vorteile geschaffen

    Wenn wir jetzt doch unzufrieden sind mit unserem Verhalten, dann heißt es, dass die Nachteile unseres bisherigen Verhaltens die Vorteile nun überwiegen. Wir möchten deshalb eine Änderung unseres Verhaltens erreichen. Dies bedeutet die alten, bekannten Verhaltenswege zu verlassen und neue Wege zu suchen und zu gehen.

    Hierfür bietet Roland Kopp-Wichmann eine effektive Hilfe an, indem er die vier, in seiner Praxis seit vielen Jahren bewährten, Werkzeuge benennt und Ihnen mit seinem Buch in die Hand gibt.

    1. Innere Achtsamkeit: Damit können Sie Ihre Landkarte (von der Realität gemachte Vorstellung) aufspüren
    2. Hilfreiche Sätze: Damit identifizieren sie Ihre inneren Konflikte zu Ihrem Problem
    3. Experimente: Damit können Sie Ihren Konflikt bearbeiten und neue Lösungswege ausprobieren.
    4. Logbuch: Damit vertiefen Sie Ihre Erfahrungen und Erfolge.

    Diese können Sie nun alleinverantwortlich einsetzen bei der einen oder anderen Psychofalle, heißt alteingefahrene, nun als nachteilig empfundene Verhaltensweise, um die gewünschte Änderung zu erzielen.

    Besonders begeistert bin ich von der kompakten Darstellung der Sachverhalte.

    Diese ist tiefgehend, jedoch in einem sehr angenehmen, leicht verständlichem Stil geschrieben, wodurch der Zugang zu diesen tieferen Ebenen erleichtert wird und gleichzeitig unterhaltsam ist.

    Sehr gut finde ich auch, dass der Autor die 10 wichtigsten Psychofallen beschreibt und der Leserin und dem Leser konkrete Schritte zeigt, wie sie und/oder er aus diesen Fallen herauskommen kann.

    In diesem Buch sitzt jeder Satz. Die einzige Wiederholung ist gewollt und wichtig. Die Erfahrung des Autors ist von Anfang bis zum Ende spürbar.

    Das Buch habe ich in die Fachbibliothek meiner Praxis aufgenommen. Gleichzeitig nehme ich es, wie vom Autor empfohlen, als Begleiter für meinen eigenen Weg, und empfehle es genauso weiter.

  32. Überleben im Arbeitsleben: Mehr Verständnis für merkwürdiges Verhalten – das eigene und das der Kollegen. Ein kleiner Ratgeber

    Eine Kollegin kommt stets zu spät, hat aber noch nie ihren Flug in den Urlaub verpasst. Ein Kollege macht aus jeder Diskussion einen Machtkampf. Und ein Chef duldet neben sich nur schleimende Ja-Sager. Hinter solch widersinnigem Verhalten steckt immer ein handfester Nutzen, meint Roland Kopp-Wichmann. Doch fragen bräuchte man den Betreffenden nicht danach. Denn er würde gar nicht wissen, „warum er sich so bescheuert verhält“.

    Das ist das große Problem an den vielen kleinen Problemen im Arbeitsalltag: Oft läuft das Verhalten unbewusst ab, so der Psychologe, Coach und Paartherapeut. Denn wer als Kind gelernt habe, wie er zum Beispiel auf Kritik reagieren sollte, werde sich als Erwachsener automatisch so verhalten, meint der Autor von „Ich kann auch anders – Psychofallen im Beruf erkennen“. Und verrät durch diesen Titel schon – wie es sich für einen anständigen Ratgeber gehört –, dass die Lösung in dem Buch gleich mitgeliefert wird: intensive Selbstreflexion.

    Mithilfe von vielen Beispielen, einer schwungvollen Schreibe und eindringlicher Rhetorik, zeigt der ehemalige Werbetexter, warum wir uns selbst – ja, wiederholen wir es – „so bescheuert verhalten“. Das hat viel mit den „Inneren Antreibern“ zu tun: Während bei dem einen der Anspruch „Sei perfekt“ überwiegt, ist es beim anderen „Sei stark!“ oder „Mach es allen recht“. Ein kleiner Test zeigt einem schnell, welchen Inneren Antreibern man selbst gehorcht.

    Wer jedem alles recht machen möchte, wird eine der häufigsten Psychofallen kennen: „Ich kann schlecht ,Nein’ sagen“. Kopp-Wichmann beschreibt, wie überfordert sich solche Menschen fühlen und gleichzeitig andere als egoistisch einstufen, die das „Nein“ nicht verbannen. Er erklärt, wie man seine eigenen Wünsche berücksichtigt anstatt sie zu verraten.

    Danach analysiert er weitere Fallen, die Angst vor Konflikten etwa, oder die unstillbare Suche nach Anerkennung. Dadurch lernt man über sich und die Kollegen eine Menge. Alle Probleme wird man so natürlich nicht lösen können, aber mehr Gelassenheit im Arbeitsalltag ist ja bereits ein Gewinn. Auch Kopp-Wichmann vertritt den Grundsatz jeder Therapie: Nicht die Menschen kann man ändern, aber die „eigene Art, Geschehnisse zu bewerten“.

    Veröffentlicht in der Westdeutschen Allgemeinen vom 16.4.2010

  33. Man sollte immer so perfekt wie möglich sein“

    Wer immer Vollgas gibt, scheint zunächst im Vorteil zu sein. Schließlich winken Erfolg und Beliebtheit, zumindest beim Vorgesetzten. Doch so eine Einstellung führt früher oder später auch zu Verzettelung, Dauerstress und mitunter gar zum Burn-out. Vom „Teufelskreis Perfektionismus-Falle“ spricht deshalb der Heidelberger Führungskräftetrainer Roland Kopp-Wichmann. Für ihn entsteht diese Haltung aus der Sorge, nur geliebt zu werden, wenn man stets seine Leistungsfähigkeit beweist.

    Um diese und andere Fehlprogrammierungen zu beenden, empfiehlt er Experimente: ab und zu etwas absichtlich unperfekt zu machen (etwa E-Mails trotz Schreibfehlern senden) oder wie die Japaner gezielt Schönheit in der Unvollkommenheit zu finden. Hilfreich ist zudem, sich die 80/20-Regel vor Augen zu führen: In fast jeder Situation genügen für 80 Prozent des idealen Ergebnisses nämlich 20 Prozent Aufwand – und das ist fast immer ausreichend!

  34. Wer den Problemen im Berufsleben und im Privaten wirklich auf den Grund gehen will, bekommt mit diesem Buch eine klasse Anleitung dazu. Viel Eigeninitiative, Zeit und Geduld sind natürlich für jede Veränderung der eigenen Persönlichkeit notwendig – diese Investitionen nimmt einem das Buch nicht ab. Aber das Buch zeigt eine sehr hilfreiche Methode auf, über die innere Achtsamkeit mit seinem Unterbewusstsein in Kontakt zu treten. Zudem werden viele gute Beispiele erzählt, wo die Ursache allen Übels liegen könnte. Roland Kopp-Wichmann vergisst bei allem Ernst nicht den Humor und einige Schmunzler besonders über einen selbst sind garantiert.

    Die Seminare von ihm sind übrigens auch sehr zu empfehlen.

  35. Lust auf Experimente gegen die Angst?

    Was mir besonders an diesem Ratgeber gefällt, ist der sehr pragmatische Ansatz: Roland Kopp-Wichmann erklärt in einfachen Worten, woran es liegt, dass wir uns manchmal selbst im Weg stehen. 10 Psychofallen hat er identifiziert, und auch wenn man sich schon länger mit den eigenen Themen beschäftigt, kann man hier noch gute Anregungen finden, um bestimmten Verhaltensweisen mal auf den Zahn zu fühlen.

    Kommt dir zum Beispiel der Satz „Ich kann mich nicht gut verkaufen“ irgendwie bekannt vor? Roland Kopp-Wichmann erklärt, dass es dabei meist um die Angst vor Konkurrenz und Ablehnung geht, die es zu überwinden gilt.

    Indizien dafür sind zum Beispiel, wenn es einem schwer fällt, ein angemessenes Honorar zu verlangen oder auch, sich und seine Leistungen mit einer knackigen Kurzpräsentation vorzustellen. Überhaupt ist das Thema „in Kontakt gehen“ oft mit Ängsten behaftet oder man lehnt Menschen ab, die sich scheinbar in den Mittelpunkt stellen. Auch Schwierigkeiten in der Akquise sind natürlich mit dieser speziellen Psychofalle verknüpft.

    Woran liegt es, dass auch viele meiner Kunden sich vehement gegen das „Verkaufen“ wehren?

    Das kann etwa daran liegen, dass die meisten von uns sehr stark identifiziert sind mit dem, was wir tun oder verkaufen. Wenn unser Angebot dann nicht angenommen wird, fühlen wir uns unbewusst auf der persönlichen Ebene abgelehnt. Implizite Botschaften können zum Beispiel lauten „Was du kannst, ist nicht viel wert“ – eine Ansage, die wir oft schon in der Kindheit zu hören bekommen haben. Auch Sätze wie „Was glaubst du denn, wer du eigentlich bist?“ vermitteln schon früh, dass man eben nichts Besonderes ist. So lernt man nur schlecht, der eigenen Leistung gegenüber angemessene Wertschätzung zu entwickeln.

    Roland Kopp-Wichmann schildert in diesem Kapitel – wie im gesamten Buch immer wieder – konkrete Beispiele von Menschen, die solche Überzeugungen mit sich herumschleppen, und er zeigt auch, wie sie Lösungen dafür entwickeln konnten. Er leitet dazu an, sehr genau auf innere Reaktionen zu achten und nach und nach ein Gespür dafür zu entwickeln, wie man die alte Verhaltensweise durch eine neue, angemessenere ersetzen kann.

    Wo die Angst ist, da geht’s lang!

    Und er schlägt in jedem Kapitel ein paar Experimente vor, um der jeweils zugrunde liegenden Angst aktiv zu begegnen. Man kann natürlich jede Menge „vernünftiger“ Argumente dafür finden, warum diese Experimente Blödsinn sind. Aber damit bestätigt man letztlich nur, dass die Angst vor Veränderung die Macht über das eigene Handeln hat. „Das Wichtigste ist, dass Sie erleben, dass Sie stärker als Ihre Angst sind,“ schreibt Roland Kopp-Wichmann. Das kann ich nur bestätigen. Mein persönliches Lebensmotto lautet schon seit Jahren „Wo die Angst ist, da geht’s lang“, weil ich gelernt habe, dass Ängste die besten Wegweiser für meine Entwicklung sind.

    Die zentrale Botschaft des Buches lautet: „Veränderung ist möglich – aber du musst dich aktiv dafür entscheiden und deine Komfortzone verlassen.“ Wer also herausfinden möchte, wieso er an bestimmten Punkten beruflich nicht weiterkommt, findet hier bestimmt ein paar Ansätze, den eigenen Psychofallen auf die Spur zu kommen und neue Verhaltensweisen zu entwickeln. Und auf dem Blog zum Buch unter findest du noch weiterführende Links und Ideen und einige Tests, um herauszufinden, wo deine ganz persönlichen Stolperfallen liegen.

  36. Das was ich bisher gelesen habe ist erfolgversprechend. Sich selbst zu ändern ist noch schwieriger wie in dem Buch beschrieben,vor allem muss man sehr selbstkritisch sein und absolut ehrlich.Wer nur halbherzig an die Sache geht kann es direkt lassen ich habe mich der ersten Aufgabe gestellt indem ich in einem vollen Wartezimmer auf den Stuhl gestiegen bin.

  37. Persönliche Erlebnisse bei der Durcharbeitung des Buches

    In diesem kleinen Taschenbuch steckt eine überraschende Menge drin. So viel, dass ich manchmal ins Schwimmen komme. Vorweg: Sicher bekommt hier jeder Leser Hinweise und Erkenntnisse über sich selbst und andere und kann Impulse und konkrete Anregungen mitnehmen. Das alleine reicht ja schon, um den Kauf eines Buches lohnenswert zu machen.

    Gleichzeitig ist es auch ein wenig erschlagend für mich, obwohl ich grundsätzlich lieber mehr als weniger habe. Das mag aber daran liegen, dass ich mich dem Thema Probleme“ nicht gerne auf diese analytische Weise nähere. Mein Thema sind ja kreative Problemlösungstechniken“, weshalb ich lieber lösungsorientiert da herangehe.
    Dennoch habe ich früher selbst lange Therapie und Therapieausbildungen gemacht und mich bereit erklärt, eine Rezension zu schreiben.

    Also hinein ins Psychogetümmel, immerhin bin ich ja mutig und immer an Weiterentwicklung interessiert, durchaus auch ehrlich und selbstkritisch den eigenen Macken gegenüber- also ganz gute Voraussetzungen für die Arbeit mit dem Buch.

    Nun der Reihe nach:

    Der Anfang ruft gleich Widerstand in mir wach. Kopp-Wichmann betont nämlich immer wieder: Veränderung ist nicht leicht, es ist harte Arbeit! Eine Entdeckungsreise in ein unbekanntes Land ist immer etwas mühsam.“ Und was ist mit Neugier und Abenteuerlust? Gerade eine Reise in die eigene Psyche kann hoch spannend sein.
    Weiter steht da: Aber ich warne Sie: Dies ist kein Buch zum Lesen und Weglegen…“
    Die Sprache ist mir in der Einleitung eindeutig zu negativ. Ich persönlich liebe eher Ermutigung, durchaus kleine Provokation, die mich herausfordert.

    Veränderung ist auch nicht immer schwierig. Sicher kenne ich viele Beispiele, wo auch ich länger daran arbeiten musste, aber es gibt ebenso Beispiele, wo ein stark emotionales Erlebnis schlagartig einen Schalter im Innern umlegen kann.

    Warum also die Leser gleich zu Anfang ins Bockshorn jagen und abschrecken? Zumal die Lektüre des Buches erfreulicherweise keinesfalls trocken und anstrengend ist.

    Der Autor schreibt sehr konkret, immer wieder mit Fallbeispielen, die den eigenen Bezug erleichtern sollen. Allerdings werde ich mit der Zeit ungeduldig. Als praktischer Mensch will ich loslegen. Was heißt das jetzt für mich? Was kann ich mit den Erkenntnissen tun?

    Zuerst zeigt der Autor auf, dass viele der aktuellen Probleme ihre Wurzeln in der Kindheit haben, in Familie und Schule. Es geht darum, diese alten Muster zu erkennen und aufzulösen, da sie für uns als Erwachsene nicht mehr unbedingt stimmen oder hilfreich sind.
    Es folgen viele Beispiele von Abwehrmechanismen und Verteidigungsreaktionen, die uns helfen sollen, diese zukünftig zu erkennen. Doch hier bin ich von der Fülle überfordert. Das kann ich mir ganz sicher nicht merken. Nicht alle Beispiele verstehe ich, andere kommen mir bekannt vor.

    Den altbekannten Antreiber- Test führe ich aus Spaß noch einmal durch- und siehe da, es gibt leichte Verschiebungen. Leider in der Hinsicht, dass das Ergebnis nun noch weniger eindeutig ist. Wie bei fast allen Tests: ich habe von jedem etwas- und das fast gleich ausgeprägt. Selbst der Antreiber, der früher am schwächsten war, hat nun aufgeholt. Doch einer sticht dennoch hervor: Beeil dich!

    Auf S. 53 geht es dann los: Wie Sie sich aus einer Psychofalle befreien können.“

    Dieser Teil gefällt mir sehr gut. Eine kurze Einführung in das jeweilige konkrete Thema, Fragen zum Thema, die zeigen, ob es das eigene ist oder eher nicht. Einzelne Aspekte werden genauer beleuchtet, auch immer mit konkreten Fallbeispielen. Und schließlich endet jedes dieser Kapitel mit konkreten Übungen und Hilfen, wie man an diesem Thema arbeiten und sich aus der Falle befreien kann.

    Ein für mich absolut verblüffendes Ergebnis war, dass mir ein Tipp“ offensichtlich ungeplant im Gedächtnis blieb und mich zu entsprechenden Experimenten verführte, obwohl ich es bewusst gar nicht geplant hatte. Aber offensichtlich hatte dieser eine Satz: Riskieren Sie pro Tag einen Konflikt“ einiges bei mir angestoßen.
    Ich bin nämlich ziemlich konfliktscheu. Doch dann bemerkte ich, wie ich an einem Tag mit drei Leuten ziemlich Klartext redete bzw. per E-Mail schrieb. Und Gottlob auch die Erfahrung machte, dass klare Worte nicht immer zu Streit und Trennung führen, sondern Dinge geregelt und geklärt wurden, ohne die Beziehung zu gefährden.

    Ähnlich konkrete Auswirkungen hatte der nächst Tipp: Respektieren Sie pro Tag eine Grenze.“ Ein aktuelles Thema sprang mich an, wo ich mich schon wieder mal selbst unter zeitlichen Druck gesetzt hatte. Durch diese kleine Anregung fiel es mir aber schlagartig auf: Das mache ich ganz alleine. Ich gebe anderen die Macht“, darüber zu bestimmen, was ich in diesem Fall aber überhaupt nicht musste. Ich ganz alleine konnte das entscheiden. Und habe sofort die Bremse gezogen und umgeplant.

    Neben den konkreten Experimenten gibt es noch hilfreiche Sätze“, die man sich leise oder laut vorspricht- und die eigene innere Reaktion testet und wahrnimmt. Klingelt da etwas? Wird Widerstand erzeugt? Wird mir heiß und kalt oder lässt es mich neutral?

    All das sind wichtige Hinweise, die einem helfen können, die eigenen Mechanismen zu ergründen und zu verändern, auf dass sie nicht mehr automatisch wie seit 30 Jahren weiterlaufen.

    Eine Frage bleibt für mich allerdings: wer soll wie mit diesem Buch arbeiten?
    Normalerweise setzt sich ja niemand hin und liest erst mal alle Gruselmöglichkeiten menschlicher Abgründe, um die eigenen Macken zu suchen. Sondern man hat ein konkretes Problem und will es loswerden.
    Doch so einfach kann ich das ja nicht herausfiltern und quasi per Index die passenden Seiten auswählen- und fertig.
    Aber vielleicht steht mir da ja mein Antreiber Sei perfekt“ im Weg, der meint, dass man Bücher von vorne bis hinten durcharbeiten muss?

    Insgesamt ist es sehr gut lesbar und jeder wird auf Vertrautes und Bekanntes stoßen. Es ist nicht abgehoben, nicht abstrakt und theoretisch, sondern aus dem vollen Leben. Und wenn Sie ehrlich mit sich selbst sind, werden Sie eine Menge entdecken- und verändern können.

  38. Informativer Ratgeber mit vielen Tipps, wie man den Berufsalltag besser meistert.

    Auch der schönste Arbeitsplatz kann zu einer Stressfalle werden, wenn einen „liebe“ Kollegen aufs Korn genommen haben, wenn ein herrischer Chef das Leben zwischen acht und achtzehn Uhr zur Qual macht, wenn schwierige Kunden die Laune verderben. Und dann meint man oft: Wieso passiert immer mir so etwas?

    Wie man in eine solche Psychofalle (Warum gerade ich und kein anderer?) hineintappt und wie man wieder herauskommt, das erläutert der Autor, Diplompsychologe und Führungskräftetrainer, anschaulich und mit vielen Tipps in einem Ratgeber. Er zeigt, wie man das „Immer-nett-Syndrom“ überwindet; wie man die Angst vor vernichtender Kritik hinter sich lasen kann; wie man sich besser durchsetzen lernt; wie man die eigene Motivationslosigkeit besiegt.

    Ein wirklich informatives Buch, das auf den Punkt bringt und mit vielen Beispielen zeigt, wie man den beruflichen Alltag besser in den Griff bekommt.

  39. Eine Besprechung von Konstanze Quirmbach, http://www.mutzumleben-blog.de

    Eigentlich bin ich ganz anders.
    Aber ich komme so selten dazu. (Ödon von Horvarth)

    Dieses Zitat stellt Roland Kopp-Wichmann seinem Buch voran. Titel und Zitat sprechen ein bekanntes Gefühl an: Eigentlich möchte man häufig anders sein, aber trotz guten Willens schafft man es selten, tatsächlich auch anders zu handeln.

    Sitzen wir also unausweichlich in unseren eigenen Psychofallen fest? – Die Antwort gibt der Autor bereits im Titel: Nein, das tun wir nicht. Wir können auch anders! Veränderung ist und bleibt immer möglich, wenn wir die erforderliche Aufmerksamkeit und Zeit investieren. In seinem Buch bietet sich der Psychotherapeut und Coach als Reiseführer „einer spannenden Entdeckungsreise“ an. „Das unbekannte Land in diesem Fall ist Ihre Persönlichkeit.“
    Spannend ist die Reise und abwechslungsreich, kompetent und humorvoll der Reiseführer. Zu keinem Zeitpunkt hat er es nötig, belehrend zu sein, selbst wenn er uns, den Leser, auch schon einmal auf die Schippe nimmt. Humor heißt, über sich selbst lachen zu können – und sich dabei selbst ein Stück näher zu kommen. Mir hat es Spaß gemacht, mich durch die Landschaften führen zu lassen. Und wie angekündigt, habe ich mich dort auch häufiger selbst wiedergefunden.

    Ich kann auch anders – eigentlich.
    Übersichtlich und verständlich für jedermann und jederfrau legt Roland Kopp-Wichmann in seinem Buch „Ich kann auch anders.“ dar, warum wir – häufig entgegen unserer eigentlichen Absicht – immer wieder in bestimmte Fallen tappen: „Wir verhalten uns bisweilen so unangemessen, weil wir unbewusste Konflikte aus unserer Biografie im Berufsleben reinszenieren.“ Und mit unserem Verhalten haben wir damals einen Weg gefunden, diese Konflikte für uns zu lösen. Doch oft sind diese zur Gewohnheit gewordenen Muster heute, in unserem erwachsenen Berufs- und Privatleben, nicht mehr hilfreich. Wir stehen uns damit im Weg und produzieren neue, innere Konflikte. Und doch können wir irgendwie nicht davon lassen – zumindest solange uns nicht bewusst ist, was da eigentlich passiert. In seinem Arbeitsbuch klärt der Autor über mögliche Hintergründe auf. Er stellt Wissen zur Verfügung, setzt Handlungsimpulse und die Leser können sich das nehmen, was für sie gerade richtig ist.

    Die zehn wichtigsten Psychofallen
    Gewohnheitsmäßige Verhaltensweisen sind aus guten Gründen entstanden. Doch des Leben geht weiter, wir werden älter. Während sich die Lebensbedingungen verändern, bleiben Verhaltenweisen häufig die alten – da ist sie: die Psychofalle.
    Roland Kopp-Wichmann trifft die Auswahl der „Psychofallen“ nicht willkürlich. Er beschreibt die 10 häufigsten Problembereiche, die in Coachings und Seminaren immer wieder zur Sprache kommen:

    1. Das Immer-Nett-Sein-Syndrom
    2. Die Angst vor Konkurrenz und Ablehnung
    3. Nicht NEIN sagen können
    4. Perfekt sein müssen
    5. Im Stress untergehen
    6. Lustlosigkeit im Beruf
    7. Probleme mit dem Chef
    8. Angst vor Konflikten
    9. Die Sucht nach Anerkennung
    10. Angst vor Gefühlen

    Blinde Flecken für eigene Muster werden beleuchtet und manche Überraschung wartet auf uns. Nicht immer ganz angenehm, Licht ins Dunkel zu bringen. Doch die Ehrlichkeit uns selbst gegenüber wird belohnt, weil wir uns am Ende weniger selbst im Weg.

    Der Reiseführer bietet unterschiedliche Hilfestellungen an.

    Zugrundeliegende Vor-Annahmen:
    Gleich zu Anfang lernen wir die Leitsätze des Autors kennen. Immer wieder greift er zur Verdeutlichung auf sie zurück. Ich finde, sie geben nicht nur diesem Buch Struktur, sondern sie sind ebenso eine wertvolle Gedankenstütze im Alltag.

    „Meine Leitsätze für dieses Buch lauten:
    – Der Fisch ist der letzte, der das Wasser entdeckt.
    Veränderung ist schwierig.
    – Die Landkarte ist nicht die Landschaft.
    Weil wir die Wirklichkeit nicht direkt erkennen können, machen wir uns Landkarten von ihr.
    – Das Symptom ist die Lösung.
    Unser Verhalten ist nie dumm oder schlecht, sondern immer die beste Wahl aus unseren Möglichkeiten.
    – Ich kann auch anders.
    Wer ein Problem ändern will, muss erst herausfinden, wie er es erzeugt.“

    Diese Annahmen helfen, sich selbst besser in seinem Umfeld und in der Welt wiederzufinden. Mit einer gewissen Distanz zu sich selbst (Meta-Ebene) lassen sich persönliche Schwerpunkte neu setzen. Es kann gelingen, seine Stärken und Grenzen zu sehen und sich als menschlich und gleichzeitig einzigartig anzuerkennen. Eine Annäherung an die eigenen Konflikte ist vom Boden dieser Leitsätze aus weniger schmerzhaft.

    Abwehrmechanismen und Verteidigungsstrategien
    Wir arbeiten hart daran, uns selbst mit Abwehrmechanismen und Verteidigungsstrategien daran zu hindern, innere Konflikte zu erkennen. Was einmal als Schutz diente, verhindert heute Leichtigkeit. Wir machen es uns schwer. Möchten wir das ändern und in beruflichen (wie auch privaten) Beziehungen weniger Konflikte haben, müssen wir neue, andere Strategien erlernen.
    Wissen ist Macht – bewusst zu wissen schafft Macht und bietet die Chance der Selbst-Erkenntnis. Was bekannterweise der erste Schritt zur Veränderungen ist.

    Was uns antreibt
    Alte Beziehungserfahrungen und innere Antreiber führen zu automatisiertem Verhalten. Diese unbewusst erlernten Strategien sind zunächst der scheinbar einfachste Weg, mit der Welt umzugehen und sie zu bewältigen. Erkennen wir unsere individuellen Landkarten lassen sich Einzelheiten benennen: Was treibt uns? Wie gestalten wir Beziehung? Was ist uns nützlich? Können wir die Strategien benennen, lassen sie sich hinterfragen.
    Der Autor bietet einen Selbsttest (S.47 – 51) zur persönlichen Einordnung alter Erfahrungen und persönlicher Antreiber an, damit der Leser seine persönlichen Psychofallen einkreisen kann.

    Veränderung ist möglich
    Nach der Erkenntnis kann Veränderung folgen. Einsicht und Durchblick kommen nicht plötzlich. Ein Wechsel von unbewussten Verhaltensweisen zur bewussten Entscheidung, sich gezielt anders zu verhalten, setzt Selbstreflexion voraus und das Eingeständnis, dass wir es sind, die etwas anders machen müssen. Die folgenden Schritte können den Prozess begleiten:

    – Mit Achtsamkeit die eigene Landkarte aufspüren,
    – mit hilfreichen Sätzen sich dem Kern des inneren Konfliktes nähern,
    – mit Experimenten Neues ausprobieren,
    – mit Aufschreiben von Gedanken und Fragen in seinem „Logbuch“ das Thema vertiefen.

    Das ist der Weg, den der Autor aufzeigt. Das ist der Weg, es anders zu machen.
    Zu den wichtigsten Psychofallen eins bis zehn (s.o.) gibt es dementsprechend je ein eigenes Kapitel mit näheren Erklärungen dazu, wie diese Fallen entstehen. Tiefer führende Fragen und hilfreiche Sätze machen den Konflikt innerlich erlebbar. Geeignete Experimente geben Impulse, sich aus der Falle zu befreien. Ein Logbuch zu führen und seinen Prozess schreibend zu begleiten, führt weiter in die Tiefe.
    Alles sind nur Angebote. Das Ausprobieren bleibt dem Leser freigestellt.

    Anfangen
    Eines stellt Roland Kopp-Wichmann immer wieder ganz klar heraus: SIE müssen anfangen und Ihren Weg beharrlich gehen! Das nimmt Ihnen niemand ab. Und weil das dann doch nicht ganz so einfach ist und auch nicht nebenbei passiert, während Sie eben mal ein interessantes Buch lesen, bietet er auch persönliche Hilfe über seinen Blog http://www.ichkannauchanders-blog.de an.

    Mir ist sympathisch, wie Herr Kopp-Wichmann selbst neue Wege geht und das Medium Buch mit dem Medium Internet verbindet. Er weist im Anhang nicht nur auf hilfreiche Bücher hin, sondern auch auf weitere nützliche Websites.

    Fazit:
    Ein sehr gelungenes Arbeitsbuch, das ernsthaft an ihrer Veränderung interessierte Leser ganz bestimmt oft in die Hand nehmen, sei es zum Nachlesen oder zum Nacharbeiten der Fragen und der vielen Anregungen. Verständlich und unterhaltsam bietet der Autor viel Sachkenntnis, Information und Anleitung. Er gibt wertvolle Informationen über psychologische Zusammenhänge, dazu nahe an der Praxis orientierte Beispiele, macht Vorschläge für manchmal auch ungewöhnliche Experimente – und all das auf vergleichsweise wenigen Seiten. Ein Ratgeber, wie ich ihn mir wünsche.

  40. Während bei dem einen der Anspruch „Sei perfekt“ überwiegt, ist es beim anderen „Sei stark!“ oder „Mach es allen recht“
    Diese Antreiber werden hauptsächlich erzogen (ist mein Modell), das habe ich auch schon in anderen Büchern gelesen, wenn ein Mädchen ein Spiel gewinnt und sich richtig freut, sagt die Mutter, Du darfst Dich nicht so freuen, Du willst doch, dass die anderen Dich mögen („Mach es allen recht“).

    Ich persönlich finde den Antreiber (Mach es allen Recht) den schlechtesten Antreiber, den es gibt, denn allen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann. 😉 Wenn ein Junge weint, sagt zum Beispiel der Vater, Indianer weinen nicht , der Junge bekommt den Antreiber (Sei stark). Je nachdem welchen Antreiber die Eltern unbewusst bevorzugen und welchen sie bestrafen (zum Beispiel mit Liebesentzug) werden die Kinder hauptsächlich diesen Antreiber nehmen.

    Wenn wir nun Erwachsene sind, könnten wir ja theoretisch bei jeder Entscheidung uns alle Antreiber anschauen und dann den Nutzen von jedem Antreiber in diesem Fall berechnen. Leider ist dass ein sehr komplexes Modell, außerdem wissen wir nicht, wie der Chef zum Beispiel reagiert, wenn man eine Überstunde ablehnt. Man nimmt die bewährten Antreiber (Was für ein geniales Buch ich kann nicht anders ist!).

    Ich persönlich habe den Test gemacht, alle Antreiber sind bei mir gleich stark außer „Mach es allen Recht“, der bekommt NULL Punkte. Wenn Sie nun den Antreiber „Sei gefällig“ haben werden Sie hauptsächlich immer das machen, was andere wollen. Aus diesem Grund empfiehlt Kirchner, „Sei unabhängig von Lob und Kritik und wenn du weißt was Du willst, kann dir niemand einreden, was er für richtig hält.“

  41. Lieber Roland,
    ich möchte Dich an meiner Begeisterung teilhaben lassen, die eine Patientin gerade in mir auslöst.
    Sie setzt Dein Buch, „Ich kann auch anders“ grandios um, …mit Erfolg…es ist eine Wonne sie dabei zu begleiten …
    Sie meinte jedoch, sie fühlte sich gar nicht von Deinem Buch angesprochen, denn sie hätte ja keine beruflichen sondern private Probleme.
    Als Untertitel vielleicht: „Psychofallen (sowohl) im Berufs- (als auch) und im Privatleben erkennen“
    herzliche Grüße
    Sárika

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