Gefühle erkennen.
11. Juni 2011 | Kategorie: Hilfreiche Methoden | Keine Kommentare »Täglich haben wir es mit Menschen zu tun und müssen beruflich wie privat mit Ihnen auskommen.
Ist der Kollege jetzt nur unzufrieden oder doch eher wütend?
Ist die Bemerkung des Partners jetzt freundlich gemeint oder ironisch?
Dabei hilft uns oft unsere Verstandes-Intelligenz nur bedingt. Doch zum Glück verfügt jeder von uns – in unterschiedlichem Ausmaß – zum Entschlüsseln menschlichen Verhaltens noch über eine andere Fähigkeit: die „emotionale Intelligenz“. Was ist das eigentlich?
Nach dem Schöpfer dieses Begriffs, Daniel Goleman, umfasst die ‚emotionale Intelligenz‘ fünf Komponenten:
- Selbstreflexion
Selbstreflexive Menschen kennen ihre Stärken und Schwächen, wissen über ihre Wirkung auf andere Personen und sind sich über die eigenen Gefühle und Stimmungen und deren Konsequenzen auf das eigene Handeln oft bewusst.
- Selbstkontrolle
Selbstkontrollierte Menschen können ihre impulsiven Gefühlsregungen so regulieren, dass sie angemessen und zielgerichtet zum Ausdruck kommen. “Erst denken und dann handeln” ist eine Maxime von selbstkontrollierten Menschen.
- Motivation
Motivierte Menschen haben einen hohen Anspruch an sich selbst und ihre eigene Leistung. Sie lassen sich weniger durch Geld oder andere externe Faktoren beeinflussen. Zielorientierung und das absolute Bestreben, die gesteckten Ziele auch zu erreichen, sind ihre inneren Motivatoren. Motivierte Menschen möchten Erfolg haben und gefordert werden. Ein starker Optimismus und unternehmerisches Engagement zeichnen sie aus.
- Soziale Kompetenz
Sozial kompetente Menschen verfügen über ein großes Netzwerk sozialer Kontakte. Sie knüpfen schnell Kontakte und wissen, wie sie diese Kontakte pflegen und behalten. Sie wissen, wie man Kontakte für die eigene Ziele nutzen kann. - Empathie
Empathische Menschen haben die Fähigkeit, sich in die Emotionen und die Situationen Ihrer Gesprächspartner hineinzuversetzen. Sie können durch Geschick und sensible Gesprächsführung eine Vertrauensbasis aufbauen und behandeln ihre Gegenüber mit Respekt und positiver Wertschätzung.
Im Unterschied zu vielen anderen Seminarleitern glaube ich nicht, dass man „Emotionale Intelligenz“ trainieren kann. In meinen Seminaren geht es deshalb mehr darum, hinderliche innere Blockaden und überholte Glaubensmuster zu erkennen und zu bearbeiten. Mehr über diese Seminare hier …
Zum Glück muss man „Emotionale Intelligenz“ auch gar nicht trainieren!
Denn das Erkennen von Emotionen ist uns angeboren. Schon Kinder beherrschen das. Der amerikanische Antrophologe und Psychologe entwickelte schon in den 60er Jahren gemeinsam mit seinem Kollegen W.V. Friesen eine Klassifikation der emotionalen Gesichtsausdrücke, das Facial Action Coding System. Sie umfasst sieben Basisemotionen, die kulturübergreifend bei allen Menschen in gleicher Weise erkannt und ausgedrückt werden. Diese Gesichtsausdrücke sind nicht kulturell erlernt, sondern genetisch bedingt.
Diese sieben Basisemotionen sind:
- Freude
- Wut
- Ekel
- Angst
- Verachtung
- Überraschung
- Trauer
Wie gut sind Sie darin, die Emotionen Ihrer Mitmenschen einzuschätzen?
Das können Sie hier gleich testen. Das Institut für Mimik und Verhaltensforschung zeigt Ihnen auf seiner Website nacheinander 28 Bilder von Gesichtern. Ihre Aufgabe ist es, jeweils einzuschätzen, welche Emotion die Person auf dem Bild zeigt. Zum Schluss bekommen Sie eine Auswertung zu Ihrer „emotionalen Kompetenz“ im Verhältnis zu anderen Teilnehmern.
Und wie gut waren Sie? Mit welchen Emotionen hatten Sie am ehesten Schwierigkeiten? (Ich hatte Mühe, Ekel und Verachtung auseianderzuhalten.)
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